Lest die Review zu "Fear Of The Dawn" von JACK WHITE bei krachfink.de

Jack White- Fear Of The Dawn – Review

Der amerikanische Musiker JACK WHITE ist einerseits überraschend kreativ, aber auch immer, und somit auch auf seinem neuen Album “Fear Of The Dawn”, sofort als er selbst zu erkennen. Den Rhythmus immer gnadenlos im Vordergrund, das rockige Grundgerüst immer so tief abgenagt wie möglich und dann mit interessanten Ideen ausgeschmückt.

Auch wenn die neue Platte das Wort Angst im Titel trägt, dann ist die Musik doch wenig introvertiert und schon gar nicht lähmend. Ganz im Gegenteil: JACK WHITE treibt die Platte stetig nach vorne und baut enorme Motivation auf. Das tut er nicht immer mit Laustärke, Druck oder Schnelligkeit, sondern eher durch die renitente Vehemenz, die jede einzelne der 12 Kompositionen auszeichnet.

Unterschiedliche Facetten von JACK WHITE

“Hi De Ho” fällt mit Sicherheit, mit den sich überkreuzenden Strukturen, als erster Song aus dem Rahmen. Bis dahin agiert JACK WHITE auf “Fear Of The Dawn”, noch erwartbar. Natürlich immer im Rahmen seines eigens definierten Kosmos, der generell vom Durchschnitt abweicht. Das zurückgelehnte Reggaestück “Esophobia” schwebt dann irgendwo in der Luft und “Into The Twillight” wird zu einer kuriosen Soundcollage verzerrt.

Womit wir beim eingangs erwähnten Paradoxon wären: Es klingt alles nach JACK WHITE und doch wieder so gar nicht. JACK WHITE macht einen wahren deep dive in die Musik, schraubt das übliche Strophe-Refrain-Muster fast komplett zurück. Schon während der Promophase hat er bewiesen, dass er ein und dieselben Kompositionen durchaus komplett anders und trotzdem folgerichtig interpretieren kann.

Rhythmus und was man damit anstellen kann

Mit “What’s The Trick” kehrt “Fear Of The Dawn” dann wieder zum bekannteren JACK WHITE-Business zurück. Abgesehen davon, überzeugen hier die reflektierenden Lyrics, die den stetigen Vorgang immer wieder hinterfragen und auch musikalisch häufig gebrochen werden. “Esophobia (Reprise)” erinnert einerseits stark an den Soundtrack von Jump’n’Run-Spielen aus den Neunzigerjahren, wirkt aber dann auch wieder so herrlich intuitiv, dass man JACK WHITE locker einen one take unterstellen könnte. Der Typ hat eben komplett gefressen, wie man mit seiner Gitarren schmust, geradezu intim wird und vollends mit den Saiten verschmilzt.

“Fear Of The Dawn” ist ein Album, das man eigentlich aus Prinzip hört, wenn man JACK WHITE sowieso schon mag. Wer sich selbst fordern will, hört es komplett am Stück durch, alle anderen skippen einfach den aus dem Rahmen fallenden Mittelteil. Grundsätzlich kann man das Album in die drei Kapitel erwartbar stark, interessant abweichend und intuitiv unterteilen.

Dauer: 40:01
Label: Third Man Records
VÖ: 08.04.2022

Tracklist “Fear Of The Dawn” von JACK WHITE
TAKING ME BACK
FEAR OF THE DAWN
THE WHITE RAVEN
HI DE HO
EOSOPHOBIA
INTO THE TWILIGHT
DUSK
WHAT’S THE TRICK
THAT WAS THEN (THIS IS NOW)
EOSOPHOBIA (REPRISE)
MORNING, NOON, AND NIGHT
SHEDDING MY VELVET

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