Killer Be Killed Reluctant Hero Artwork

Killer Be Killed – Reluctant Hero – Review

KILLER BE KILLED sind ihrer Konstellation auch auf dem zweiten Album “Reluctant Hero” treu geblieben. Max Cavalera (SOULFLY, SEPULTURA, CAVALERA CONSPIRACY, NAILBOMB), Troy Sanders (MASTODON, GONE IS GONE), Greg Puciato (THE DILLINGER ESCAPE PLAN, THE BLACK QUEEN) und David Elitch (Ex-THE MARS VOLTA, ANTEMASQUE…) legen nun den endlich den Nachfolger für das selbstbetitelte Debüt von 2014 nach. Mit ihrem aggressiv-melodischen Dreiklang kann die Band nicht nur stimmlich alles abdecken, auch musikalisch ist bei dieser Wundertüte zwar einiges vorhersehbar, aber im harten Metalbereich eigentlich auch alles drin. Und während beim Vorgänger häufig mal unnötig kompositorische Grenzen übertreten und die Band etwas von ihrem eigenen kreativen Anspruch überrannt wurde, wurde dieses Mal alles sinnvoll festgesteckt.

Starke Persönlichkeiten, die sich nicht gegenseitig im Weg stehen

KILLER BE KILLED sind insofern beeindruckend, da wir es hier mit vier extrem starken Persönlichkeiten zu tun haben, denen man nicht unbedingt zutraut, Kompromisse machen zu wollen. Auch auf “Reluctant Hero” meinen die aufmerksamen ZuhörerInnen eindeutig festmachen zu können, wer wohl Stichwortgeber für welchen Part war. Aber dieses Mal überwiegen die Szenen, in denen sich alles vermengt und man eben einen eigenen Sound hört und nicht nur Band XY trifft Riffs von YZ. Tatsächlich scheinen bei KILLER BE KILLED ähnliche Ziele auf komplett unterschiedliche Ansätze zu prallen.

Mit “Deconstructing Self-Destruction” zerrt uns die Truppe am Schopf in den Ring. Garstige Riffes und ein Power-Refrain drücken fest auf die Nacken, schalten den Rüpelmodus auf Rot und bieten trotzdem ausreichend melodische Anker. Die Sänger Troy, Max und Greg stapeln sich immer wieder gegenseitig hoch, sorgen für eine ganz andere Art von Eskalation. Obwohl alle schon auf mehreren großen Bühnen standen, finden sich auf “Reluctant Hero” auch einige schnurgerade Brecher, die so gar nicht auf Masse aufgelegt sind.

Musik, keine Egos

Bei der harten Minute “Animus” geht es schlichtweg um harte Begegnungen im Pit. Demgegenüber stehen aber deutlich progressive Ansätze und kniffeliges Songwriting (“From A Crowded Wound”) oder die geballte Macht von drei Klampfen in herrlich schraubenden “Left Of Center” oder im lässigen, hymnischen “Filthy Vagabond”. Wenn sich der rohe Thrash in “Dead Limbs” mit der weichen Reibeisenstimme von Troy Sanders ablöst und David Elitch wieder zum zügellosen Tier wird, dann zeigen sich KILLED OR BE KILLED in Hochform. Das ist schon ziemlich groß und trotzdem ausreichend hart und verweigernd. KILLER BE KILLED treffen bei mir einen Nerv, da sie sehr viele Varianten authentisch abdecken. Man merkt “Reluctant Hero” an, dass sich hier niemand etwas beweisen muss und es tatsächlich um Musik und weniger um Egos geht.

Dauer: 47:43
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 20.11.2020

Tracklist “Reluctant Hero” von KILLER BE KILLED
Deconstructing Self-Destruction
Dream Gone Bad
Left Of Center
Inner Calm From Outer Storms
Filthy Vagabond
From A Crowded Wound
The Great Purge
Comfort From Nothing
Animus
Dead Limbs
Reluctant Hero

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