Ktreen – Soul – Review
Mit ihrem Tape “Soul” entfernt sich das Berliner Duo KTREEN etwas vom vorher eingeschlagenen Punk-Kurs. Raus geht’s, in die unendlichen Weiten der Beat-Repetition. Kann man machen, verstehen muss man die Textfetzen nicht. Es geht eher darum, Momente einzufangen, zu verlängern und so für einen angenehmen Hirnfluss zu sorgen. “Soul” von KTREEN erschien einen Tag vor Weihnachten und die durch die Musik erzeugte Stimmung bedient genau dieses dann sehr notwendige Vakuum. Nach mehrere Begegnungen über die Feiertage, die man mit Menschen machen muss, die man eigentlich gar nicht sehen möchte, ist es Zeit für ein bisschen Kalibrierung.
Abheben nach Nirgendwo
In “Für was?” schiebt uns der Takt immer etwas weiter weg von echten Gedanken, KTREEN reduzieren die Emotionen auf das Nötigste. Immer mit Kurs Richtung Seele, die wohl aber weniger ein freundliches Einfamilienhaus, sondern eher wie der Barackenblock auf dem Artworkt gestaltet ist.
Eigentlicht konzentriert sich das Leben und somit auch fast jeder Ärger auf gerade mal zwei Fragen: “Was bilden die sich ein, wer sie sind?” und “Ich glaube, denen geht es zu gut!”. Von daher ist es ein Segen, diese Denkspiralen mal kurz loszulassen. “Soul” von KTREEN weckt auch überhaupt nicht den Wunsch, das live zu sehen. Es ist eher ein pumpender Soundtrack für den Eskapismus im Kopf, den den man daheim mit sich alleine betreiben kann.
Dann erfüllen die guten siebzehn Minuten den Zweck einer leichten, aber warmen Decke, die man sich locker um die Schultern schlägt, um auch einen haptischen Abstand zwischen sich und die Außenwelt zu bringen. Trotzdem könnte man jeden Song auf “Soul” von KTREEN als Skizze nehmen und fein ausarbeiten. Aber why eigentlich?
Dauer: 17:14
Label: D.I.Y.
VÖ: 23.12.2022
Tracklist “Soul” von KTREEN
Dirty Looks
Für was?
Jeunesse Dorée
Funny
Auch
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