Lest die Review zu "Flowers On Display" von HUMANS AS ORNAMENTS bei krachfink.de

Humans As Ornaments – Flowers On Display – Review

Seien wir mal ehrlich: Bei vielen Bands, die D.I.Y. veröffentlichen, wundert es einen nicht. Noch nicht ganz ausgereift, viel gewollt und noch mehr zitiert. Bei HUMANS AS ORNAMENTS und ihrer zweiten Platte „Flowers On Display“ wundert es einen wirklich. Kollektiver Schlaf bei allen Plattenfirmen oder emotional tatsächlich schon komplett verdörrt? Schon beim Opener „Scared Of Nothing“ stellen sich bei Fans von dichtem, nach vorne zerrendem Rock und angenehm authentischer Produktion, die trotzdem detailreich gespickt ist, alle sensitiven Härchen auf. Ein gleichzeitig niederschmetternder und händereichender Song, mit dem uns das Duo aus Berlin sofort bereitwillig ihr Herz offenbart. Uff, erstmal durchatmen – und dann merken, dass die restlichen Songs genauso schmettern.

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HUMANS AS ORNAMENTS, Foto von Jonas Mantay

Klangvielfalt jenseits aller Schubladen

Während HUMANS AS ORNAMENTS in der letzten Review noch mit THE HIRSCH EFFEKT und PUSCIFER zu vergleichen waren, dürfen wir uns nun über massig psychpoppige Szenen freuen. Das klingt nach großen belgischen Bands wie STAKE gepaart mit der Schnoddrigkeit von britischem Bedroom-Rock. oder THE GARDEN Soviel zur möglichen Skalierung, aber HUMANS AS ORNAMENTS sind sehr eigen. Ohne im Kampf befindlich oder krampfig zu wirken, kreuzen sie ihre selbst ausgelegten Pfade ständig selbst. Achtzigerjahre-Gitarren im Sinne von PREFAB SPROUT werden von Synthie-Walzen verdrängt. HUMANS AS ORNAMENTS sind auf jeden Fall international konkurrenzfähig. Sie schubsen die Hörerinnen und Hörer in die tiefste Grube, nur um sie dann im nächsten Moment an der feinsten Schnur fliegen zu lassen.

Wucht und Weite: Emotional aufgeräumt und trotzdem intensiv

Im Vergleich zu „The Option To Disappear“ scheinen HUMANS AS ORNAMENTS beinahe entspannt. Egal wie dynamisch und kraftvoll die Band agiert, alles wirkt entspannt und auf dem Weg der emotionalen Entlastung. „Flowers On Display“ gelingt es umgehend zu fesseln, die Aufmerksamkeit bis zum Ende an sich zu binden und – ganz wichtig – nachzuwirken. „Waiting For Days“, RAKETKANON anyone?, demonstriert ganz gut, wie HUMANS AS ORNAMENTS vorgehen. Wie sie sich selbst gegen die eigens kreierte Soundwand stemmen, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

Das Beste, was man wohl als Musiker tun kann, ist es, mit sich selbst aufzunehmen, sich herauszufordern und anzugreifen. Oder um sie zu zitieren: „Show me my feelings, Show me what I am thinking.“ Ohne zu abgefahren zu klingen, nimmt die Band mitnichten den einfachen Weg. Läuft bei mir seit Wochen in Dauerschleife.

Dauer: 24:37
Label: Oddventure
VÖ: 25.07.2025

Tracklist „Flowers On Display“ von HUMANS AS ORNAMENTS
Scared Of Nothing
You Couldn’t Let Me
I’ve Been Here
Waiting For Days
Look At Me
Shiver

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