Lüt – Pandion – Review
Die Sympathie für die norwegische Punkrockband LÜT ist groß im Hause krachfink. Dementsprechend ist die Tatsache, dass deren Debütalbum „Pandion“ nun zum ersten Mal außerhalb Norwegens erscheint, auf jeden Fall eine Review wert. Ein Album, das man locker zu den besten Debüts der letzten 5 Jahre zählen kann, LÜT haben damit die Floskel „Power haben“ neu definiert.
Schon der Opener „Prisen“ schlägt mit dem Kopf voran die Tür ein, steht sofort mitten im Raum, tanzt nacktarschig und ungestüm um die Hörer*innen rum und ehe man sich’s versieht, ist man Teil der Party. Wo kommt der bunte Hut her und warum habe ich plötzlich ein Getränk in meiner Hand?!
Melodien und Gezeter
Typisch Skandirock geizen LÜT nicht mit Melodien, dass sie diese aber so perfekt in den Ausgleich mit garstigem Gesang und herrlich kratzig sägenden Riffs bekommen, ist bemerkenswert. Irritiert wird dann mit mindestens zweierlei Tricks. Das kann ein aus dem Nichts auftauchender Doublebass sein („Boytoy“) oder Trompeten, die mit dem Bass ein Duell eingehen („Ingen Tvil“). Wie Mads und Markus von LÜT im Interview zum zweiten Album „Mersmak“ verrieten, zeigt das Artwork den Vater des ehemaligen Gitarristen und das Artwork schmücken noch weitere Familienmitglieder. Eine zusätzliche Stärke der Band, ist die Tatsache, dass ihre Livequalitäten von Anfang an den Weg in die Produktion geschafft haben. Für ihre Energie auf der Bühne wurden sie von METALLICAs Lars Ulrich gelobt, sie erhielten für ihr erste Album den Grammys Spellemannprisen. Tourdaten für 2022 mit HANK VON HELL sind angekündigt, spätestens dort solltet ihr euch selbst überzeugen.
Ein Album, das man kennen muss
Es ist schier unmöglich bei diesem Album still sitzen zu bleiben. „Mer Å Vise Til“ grätscht sowas von nachdrücklich rein, dass der Körper schon von ganz alleine die entsprechenden Hormone ausschüttet. Wahlweise Flucht oder wildes Geruckel im Takt. Mit dem poppig angehauchten „Trash Gjennomm“ – das objektiv betrachtet nicht poppig klingen kann, das Markus sowas von angespitzt dazu brüllt – nimmt Klavier und etwas Feuerzeugschwenk-Atmosphäre auf. Feuerlöscher oder Bierbecher geht natürlich auch. Auf die Idee, das irgendwie schnulzig zu finden, kommt man in diesem Moment nicht, dafür vibriert der Bass viel zu stark im Bauch nach und die vorherigen Songs hängen einem noch in den Knochen. „Pandion“ von LÜT sollte man als Freund*in von skandinavischem Punkrock auf jeden Fall kennen und im besten Fall im Regal stehen haben.
Dauer: 28:37
Label: Crestwood Records/Loud Media
VÖ: 24.09.2021
Tracklist „Pandion“ von LÜT
Prisen
Du Vet Ingenting
Bedre Før
Skyt Mæ
Boytoy
Fettelüt
Ingen Tvil
Mer Å Vise Til
Trash Gjennom
Slepp Mæ Inn
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