Make Them Suffer - How To Survive A Funeral

Make Them Suffer – How To Survive A Funeral – Review

MAKE THEM SUFFER zäumen auf ihrem neuen, vierten Album “How To Survive A Funeral” das Pferd von hinten auf. Statt langsam Spannung aufzubauen, poltert die Deathcoreband aus Australien mit dem eröffnenden “Step One” sofort ohne Umschweife los. Eiskaltes Riffing und ein Gebrüll, das direkt aus der Hölle zu kommen scheint. Vor diesem Druck kann man sich kaum wegdrücken und nachdem das Quintett unsere volle Aufmerksamkeit hat, lenkt sich das Album auch immer weiter in geregelte Bahnen.

Make Them Suffer Foto von Colin Jeffs
MAKE THEM SUFFER 2020, Foto von Colin Jeffs

Der Groove von “Bones” ist unmissverständlich überzeugend und die disharmonischen Synthies steuern gegen, bevor der Spaß zu groß wird. MAKE THEM SUFFER beziehen sich auf ihre Kernkompetenz, brüllen und zetern gemeinschaftlich, um dann alle Emotionen in einem warmen, melodischen Moment zusammenlaufen zu lassen. Diesen Kniff beherrschen sie besser als die meisten anderen Bands. Es fällt nicht leicht sich daran zu erfreuen, dass die Band erst alles in Schutt und Asche liegt und dann bereitwillig mit MAKE THEM SUFFER aus ebendieser aufzusteigen. “How To Survive A Funeral” profitiert sehr viel von dem tadellosen Zusammenspiel der einzelnen Beteiligten. Die meisten Kompositionen wirken wie ein hektischer – aber perfekt durchgespielten – Staffellauf, bei dem sich nahtlos der Stab übergeben wird.

Eiskalt und schmeichelnd

MAKE THEM SUFFER pendeln auf “How To Survive A Funeral” vorbildlich zwischen eiskalt reduzierter Instrumentierung und schmeichelnden Flächen. Das innere Hadern mit Aufgeben, wütend sein und dann doch wieder Hoffnung schöpfen und motiviert ins grelle Licht treten, all das transportieren MAKE THEM SUFFER wieder in ihrem Sound. Herausragend ist auch das Drumming von Jordan Mather, das von dem erfahrenen Produzenten Drew Fulk (WZRDBLD) richtig in Szene gesetzt wurde. Sie beschränken sich nicht auf Vollgas und die abwechslungsreichen Passagen müssen dementsprechend auch kreativ gestaltet werden.

Sängerin Booka Nile setzt in vielen Songs den nötigen Gegenpol und es zeigt sich, dass weiblicher Gesang dazu deutlich besser geeignet ist, als männlicher Klargesang, der leider viel zu häufig auf die falsche Seite kippt. Wobei MAKE THEM SUFFER mit “The Attendant” unter Beweis stellen, dass auch das Gegenteil möglich ist. Man sollte aber schon die harsche und softe Gangart mögen, wenn man es mit der Band versuchen möchte. Natürlich gibt es kompromisslose Brecher wie “Fake Your Own Death”, die einfach zum puren Frust ablassen und aggressiven Ausschütteln dienen, aber in der Regel macht es die Mischung.

Was bleibt danach?

MAKE THEM SUFFER beweisen, dass man ihnen mit Deathcore alleine schon lange nicht mehr gerecht wird. Es gibt progressive und symphonische Fragmente und gerade die Gitarren streifen häufig den Mathcore. Der Albumtitel “How To Survive A Funeral” scheint sich nicht nur auf die Besucher des Begräbnisses zu handeln. Die Band stellt auch die Frage, nach dem wertschöpfenden Inhalt eines Lebens. Was kann ich beisteuern, das unabhängig von meiner Person einen Wert hat, etwas bewegt und somit meinen Tod überdauert. MAKE THEM SUFFER bereichern das Genre auf ernsthafte und professionelle Art und Weise.

Dauer: 44:12
Label: Rise / Warner
VÖ: 19.06.2020 digital, 10.07.2020 physisch

Tracklist “How To Survive A Funeral” von MAKE THEM SUFFER
Step One
Falling Ashes
Bones
Drown With Me
Erase Me
Soul Decay
Fake Your Own Death
How To Survive A Funeral
The Attendant
That’s Just Life

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