
Malevolence – Where Only The Truth Is Spoken – Review
Mit ihrer neuen Platte „Where Only The Truth Is Spoken“ kredenzen uns MALEVOLENCE aus Sheffield die perfekt austarierte Härte-Harmonie-Mischung. Metalcore entflammt dank Hardcore und Thrash-Metal, MALEVOLENCE unterbuttern noch etwas mit Deathcore und Neo-Thrash. Klingt irgendwie kompliziert, bringt aber eigentlich ganz unverkrampft gute Laune. Dank Alex Taylor und Konan Hall steht MALEVOLENCE die komplette Bandbreite von Gesangsstilen zur Verfügung, und sie wissen genau, wie diese Waffe einzusetzen ist.

Genregrenzen interessieren hier niemanden
„Where Only The Truth Is Spoken“ von MALEVOLENCE darf man gerne als Metapher auf die Musik umdichten. Die Band greift treffsicher immer die richtigen Elemente, ordnet alles der Kraft und Dynamik der Songs unter und achtet nicht darauf, welches Genre gerade die Überhand hat. Aufgenommen wurde die Platte in Dave Grohls Studio 606 – dort, wo bereits legendäre Alben für die Ewigkeit eingefangen wurden. Der Sound an sich ist aber mit Sicherheit nicht das größte Plus von „Where Only The Truth Is Spoken“, zumindest nicht, wenn es um die harten Passagen geht. Dem sanften Akustikeinstieg von „Salt The Wound“ kommt die Investition jedoch zugute, denn diese explosionsartigen Wechsel zwischen Härte und Harmonie hätte man in einer normalen Butze so nicht hinbekommen.
Noch mehr Varianz bringt dann Randy Blythe von LAMB OF GOD mit seinem Feature für den Song „In Spite“ mit. Spätestens hier merkt man, welches Level MALEVOLENCE mittlerweile erreicht haben, um nicht im Schatten dieser Größe zu stehen. Dabei ist das wahrscheinlich der gewöhnlichste Song auf der Platte, und gerade die Gitarren hängen auch etwas zu eng an LAMB OF GOD.
Texte, die wirklich was erzählen
Während MALEVOLENCE musikalisch alles dem bestmöglichen Song unterordnen, sind die Texte auf „Where Only The Truth Is Spoken“ alle aus eigenen Erlebnissen gespeist, und jede Emotion wird instrumental passend flankiert. Schmerzhafte Erfahrungen werden aber nicht ausschließlich gebrüllt. Besonders packend sind die Momente, in denen MALEVOLENCE eben nicht vorpreschen und die Verletzungen oder die Last der Welt auf den Schultern eher in ihrer Tiefe präsentieren.
Da hat sich was getan bei der Band: „Where Only The Truth Is Spoken“ empfiehlt sich nicht nur mit aufpeitschenden Szenen für den Club und der Aufforderung zum heftigen Pogo. Nein, MALEVOLENCE schreiben mittlerweile richtig gute Refrains („With Dirt From My Grave“), ganz ohne auf anbiedernde und peinlich aufgeteilte Klar- und Brüllgesangsparts ausweichen zu müssen.
Große Gesten, keine leeren Posen
Auch der Song „So Help Me God“ greift mitnichten auf die naheliegendste Verteilung zurück und gönnt sich vor der nächsten Wut-Welle ein geschmeidiges Gitarrensolo. Das hat Klasse, MALEVOLENCE schielen nicht nach Beifall und überzeugen tatsächlich damit, sich auf den verdammten Song zu konzentrieren. Tolle Platte, der man trotzdem einige Durchläufe gönnen sollte, damit der erste Impuls der Überforderung verdaut ist. Kein Snack, aber dafür hat man länger etwas davon.
Dauer: 42:02
Label: Nuclear Blast
VÖ: 20.06.2025
Tracklist „Where Only The Truth Is Spoken“ von MALEVOLENCE
Blood To The Leech
Trenches
If It’s All The Same To You
Counterfeit
Salt The Wound
So Help Me God
Imperfect Picture
Heavens Shake
In Spite (feat. Randy Blythe)
Demonstration Of Pain
With Dirt From My Grave
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