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Michael Feuerstack live im Weltempfänger Hostel Köln, 17.02.2023 – Konzertbericht

Meine Bezugsgruppe ist sich nicht ganz einig, wann wir Mike Feuerstack kennengelernt haben. Es muss auf einem der damals so beliebten Wohnzimmerkonzerte 2008 in Bonn gewesen sein. Damals veröffentlichte der sympathische Kanadier sein Album “Lies On The Prize” und eroberte unsere Herzen im Sturm. 15 Jahre später, sitzen eine handvoll Besucher eben dieses Wohnzimmerkonzerts in Köln und feiern das Leben und die Liebe zu einem ganz besonderen Musiker.

Michael Feuerstack startete seine Karriere 1994 unter seinem Künstlernamen SNAILHOUSE sowie als Teil der Wooden Stars, die mit ERIC´S TRIP-Sängerin JULIE DOIRON einige Jahre später den begehrten Juno Award in Kanada gewinnen konnten. Seit 2012 veröffentlicht MICHAEL FEUERSTACK seine in regelmäßigen Abständen erscheinenden Alben nun unter seinem richtigen Namen.

Foto von Sanindigital

Melancholische Melodien für Millionen

Es ist sicherlich nicht die schlauste Idee, mitten in Köln-Ehrenfeld an einem Karnevals-Freitag ein Singer-/Songwriter Konzert zu veranstalten. Aber der Tourplan ließ ganz offensichtlich keine andere Planung zu, sodass sich nur eine handvoll Freunde, Bekannte und Musikinteressierte in das Weltempfänger Hostel in der Dom-Stadt verirrten. Diejenigen, die da waren, wurden mit einer ganz wundervollen Performance belohnt. Okay, die Sirenen der Krankenwagen, die alle zehn Minuten am Weltempfänger vorbeifuhren, nervten ein bisschen. Aber alles in allem, war die Atmosphäre doch einigermaßen unkarnevalistisch. Mike spielte einen Querschnitt aus seiner Diskografie, ging auf Wünsche des Publikums ein und freute sich mit zunehmender Spieldauer über den immer lauter werdenden Applaus der Anwesenden.

Interessant ist, wie homogen die Stücke aus den verschiedenen Alben während einer FEUERSTACK-Show ineinander greifen. Auf Platte zum Teil mit viel Liebe zum Detail produziert, reichen dem Songwriter auf seinen Solo-Shows tatsächlich Gitarre, Amp und ein paar Fuß-Effekte, um die melancholische Stimmung seiner Veröffentlichungen aufzubauen und dadurch eine Intimität zu schaffen, die ich so nur ganz selten empfinde.

Wenn die Welt gerecht wäre, …

Ich habe in den vergangenen Jahren viele Songwriter live gesehen. DAMIEN RICE, PASSANGER oder auch KEVIN DEVINE. Große Namen in zum Teil großen Hallen. Aber das Gefühl, gleich losheulen zu müssen, habe ich eigentlich immer nur bei FEUERSTACK. “Apple”, “Dollar Signs” oder auch “I Used To Be A Singer”, alles Hits in meinen Augen, die eine wesentlich größere Hörerschaft verdient hätten. Wer Mike kennt, der kennt auch seinen nimmer müden Optimismus. Und doch, nach 30 Jahren sind da sicherlich auch ein großer Erfahrungswert sowie eine gesunde Selbsteinschätzung mit dabei. Für mich – und einen Großteil der Anwesenden – gehört MICHAEL FEUERSTACK aber zu den ganz besonderen Künstlern, dem man auch nach all den Jahren ein viel größeres Publikum wünscht. Auch auf die Gefahr hin, dass solch intime Abende unter Freunden dann noch seltener stattfinden würden. Verdient hätte er es trotzdem.

Artikel von Lasse Paulus

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