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Michiko Aoyama – Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen – Review

Nach ihrem erfolgreichen Bestseller-Roman “Frau Komachi empfiehlt ein Buch” legt die Autorin Michiko Aoyama mit “Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen” endlich nach. Wir nehmen Einblick in vermeintlich durchschnittliche Leben, die aber alle eine Besonderheit haben und lose mit anderen Schicksalen verbunden sind. Ihre besondere Art zu beschreiben und ihr gezieltes Augenmerk auf vermeintlich unwesentliche Dinge zu legen, sorgen dafür, dass sich die Ansammlung von Kurzgeschichten zwar leicht liest und trotzdem nachhaltig tiefer wirkt. Von Kapitel zu Kapitel entwickelt sich eine immer größer werdende Zufriedenheit beim Lesenden, basierend auf der Sicherheit, dass alle ihr Päckchen tragen. Niemand geht immer leichtfüßig durchs Leben und doch sind es unvorhersehbare Details, die Glück auslösen.

Einblick in vermeintlich unspektakuläre Leben

“Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen” von Michiko Aoyama starte in Japan im Café Marble, dort nehmen wir an der Seite von Wataru unsere erste Spur auf und springen von da an jedes Kapitel in ein anderes Leben. Die Momentaufnahmen, die wir zu lesen bekommen, erscheinen häufig unspektakulär, entpuppen sich dann aber als durchaus wegweisend und einschneidend. Es geht um alte Liebe, Zuneigung, um stille Verbundenheit, Bewunderung und Leidenschaft, alles in ungewöhnlichen Ausprägungen. Dabei weicht die Autorin Michiko Aoyama von den amerikanischen und britischen Erzählweisen, die uns als Europäer oder überwiegend bekannt sind, ab und eröffnet so neue Perspektiven.

Ein leiser, nachdenklicher Roman

“Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen” von Michiko Aoyama ist ein leiser Roman, über Instinkte und Impulse, der einen wunderbar ruhig werden und über das Gelesene sinnieren lässt. Wir pendeln zwischen Tokio und Sydney, denn die Verstrickungen sind teilweise länderübergreifend. Die Autorin schaffte eine zauberhafte und anregende Stimmung und ohne es auch nur einmal konkret zu äußern, gibt sie wichtige Denkanstöße. Um Längen besser, als der vorhersehbare Bestseller “Das Café am Ende der Welt”, da deutlich smarter und weniger pädagogisch.

Seiten: 192
Verlag: Kindler Verlag
ISBN-10: 3463000644
ISBN-13:  978-3463000640
VÖ: 13.08.2024

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Autorenseite von Michiko Aoyama beim Verlag

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