Lest die Review zu "Peace" von MODECENTER bei krachfink.de

Modecenter – Peace – Review

Würde man die EP „Peace“ von MODECENTER lautmalerisch beschreiben, dann käme man mit schrammel schrammel, rumms, brüll und uffz ziemlich gut hin. Rein genremäßig ist das wohl noisig-krachiger Punk, den man eigentlich so eher aus Großbritannien, seit den VIAGRA BOYS auch aus Schweden, aber weniger aus Österreich kennt. Besonders gelungen ist der ruppige Sound im Hause MODECENTER. Es scherbelt im richtigen Maße und klingt so, als ob man mal eben bei Freunden in den Probekeller hereingeschneit ist, um sich vom Status Quo berieseln zu lassen. Ok, lasst uns noch zisch als Laut, für das symbolische Bierchen hinzufügen.

MODECENTER, 2022

Fliegende Scherben und Donner

Besonders der Gesang auf „Peace“ von MODECENTER scheint herrlich unfertig zu sein. Der Sänger nuschelt und skandiert sich häufig einen weg, setzt aber immer genau im richtigen Moment starke Statements. Unter Strich schert er sich aber weder um einen griffigen Refrains, noch um irgendeinen nachhaltigen Moment. Man hält sich als Zuhörerin eher am nach vorne donnernden Bass fest und greift nach den noisigen Scherben, die die Gitarren dazwischen schleudern.

Live, im richtigen Umfeld, ist das mit Sicherheit ein Fest. Wenn sich Dampfwalzen wie „Privilege“ in Gang gesetzt haben, wird jedes Publikum zu einer kollektiv wabernden Masse. Und MODECENTER dominieren mit ihrem ausgewogenen Laut-leise-Spiel auf jeden Fall den Moment. Es wird erst dann eskaliert, wenn die feinen Kerls von MODECENTER das wollen!

Das Gegenteil von Frieden 🕊️

Eine offensichtliche Assoziation zu „Peace“, also Frieden, können MODECENTER ganz gut verstecken. Im äußerst dichten Titeltrack bringen sie eher die Verzweiflung über das Nichtvorhandensein von Frieden zum Ausdruck. Aber auch damit lässt sich leben und spätestens wenn der Sänger laut aufschreit, auf jeden Fall intuitiv (!), und die Gitarren eine Art supertristes Solo dazwischen metern, ist man als durchschnittlicher Pessimistin dabei. Oho-Chöre und Ohrwürmer findet ihr woanders, das hier ist ehrlich aus dem Bauch musizierter Abfuck, ohne Anspruch auf happy end.

Dauer: 17:42
Label: Rock Is Hell und digital via Siluh Records
VÖ: 18.11.2022

Tracklist „Peace“ von MODECENTER
Glass
Peace
Privilege
Sprititual
Creeper

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