Nasty – Menace – Review
Das belgische Hardcorequartett NASTY wildert schon seit einigen Jahren und auch für ihr aktuelles Album „Menace“ gilt: Don’t call it Beatdown. Die Band hat sich für ihr mittlerweile siebtes Album die schwere Aufgabe gestellt, den puren Wahnsinn der Welt einzufangen. Dementsprechend konzentriert sich der Sound dieses Mal deutlich weniger auf einladende Refrains oder offensichtliche Widerhaken. Stattdessen gibt es hakige Ausbrüche, ungemütliche Attacken und unvorhersehbare, zerstückelte Passagen.
Schöner Bastard ohne Schleifchen
Sänger Matthi, Gitarrist Paddy, Drummer Nash und Bassist Berri servieren uns auf „Menace“ kein handlichen Stückchen, sie werfen mit dicken Brocken auf uns. NASTY sind bewusst disharmonisch und erbarmungslos jagend, feel good gibt es woanders. Trotz aller Wut warnen NASYT aber vor allem vor Resignation, denn letztendlich gestalten wir die Welt maßgeblich mit. Und wer nur Schlechtes und Negatives einbringt, selbst wenn es aus Frust resultiert, hält den Scheiß am Leben und sorgt nicht für Veränderungen. „Betrayer“ oder „You Will Know My Name“ sind auf ganz ungewöhnliche Art und Weise beeindruckend. Hardcore frisst Metal, wird ausgespuckt und schnappt sich gleich wieder selbst weg. NASTY sind wirklich Meister darin, die beiden Atmosphären zu vermischen. Death Metal in Hardcore übersetzt oder wie immer man diesen musikalischen Bastard nennen will. Wenn in „Blood Crop“ dann kurz die Sirenen aufheulen, scheinen diese längst überfällig zu sein, denn „Menace“ schlägt durchweg Alarm.
Letzte Schlacht ohne Waffen
Matthi geifert ohne Unterlass, dementorengleich wurde dem Album jegliche Hoffnung entzogen. Selbst der angetäuscht freundliche Einstieg in „Addicted“ wird sofort mit aller Gewalt zerschlagen. Keine hellen Flächen, keine gute Laune, gut so! Gleichermaßen schwerfällig und tonnenschwer setzen sich die Songs in Bewegung, durchbrochen von heftigen Schlagzeugattacken („Table Of Kings“!) und kernigem Geschrei. Besonders stark sind die instrumentalen Passagen, in denen die Band den Druck nochmal in aller Ruhe nachwirken lässt („Inhale/Exhale“). NASTY prügeln uns in der guten halben Stunde von „Menace“ ohne Pause im Kreis, pure Energieentladung mit allen verfügbaren Mitteln. Lediglich die abschließende „Ballad Of Bullets“ knackt großzügig die Zwei-Minutenmarke. Leichte Thrash-Tendenzen machen das Instrumental schön weit auf und den HörerInnen erst klar, aus welcher klaustrophobischen Stimmung wir eigentlich kommen. Die letzte Schlacht wird ganz offensichtlich ohne Worte geschlagen, wer mag wohl gewinnen?
Dauer: 29:13
Label: Century Media
VÖ: 25.09.2020
Tracklist „Menace“ von NASTY
Ultimate
Bulletrain
Menace
Be Careful
666AM
Tricky Plays
Betrayer
You Will Know My Name
Inhale/Exhale
Blood Crop
Addicted
Table Of Kings
The End Of The World
Ballad Of Bullets
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