Nocte Obducta – Hammergeddon 666 – Die Katakomben betritt man nicht allein – Review
Pünktlich zur dunklen Jahreszeit beglückt uns die deutsche Black-Metal-Band NOCTE OBDUCTA mit neuem Gekeife und der kompakten EP „Hammergeddon 666 – Die Katakomben betritt man nicht allein“. Für eine Band, die stets experimentelle Grenzen überschritten hat – was dazu führt, dass man sie innerhalb der Szene immer wieder in unterschiedliche Subgrenzen zwängen wollte – ist die vorliegende Platte anfangs eindeutig grober Schwarzmetall. Kompositorisch stark und mit einem gehörigen Thrash-Anteil, sodass Drummer Malte nicht ausschließlich auf Blastbeat zurückgreifen muss, wenn es in Richtung Attacke geht.
Schon im Opener offeriert das Quintett die komplette Bandbreite ihres Könnens, wenn es um effektive Zusammenarbeit geht. Grundsätzlich wirkt jede Komponente schon für sich selbst: Der beeindruckend vielfältige und bis zu dreistimmige Gesang, der zwischen bärbeißig, guttural und Spitzen anziehend schwankt, ist genauso präsent wie das auffallend starke Zusammenspiel von Bassist Heidig und den Gitarristen Marcel und Stefan.
Tauglich für den Pit
In jeder Kategorie können NOCTE OBDUCTA mal wieder vollends überzeugen. Der grandiose Sound präsentiert tadellos gestaltete Songs, denen man die Erfahrung deutlich anhört. Ohne lang zu zögern, kann die Band sofort verfangen – mit brachialen Starts ebenso wie mit ruhigeren. Im für den Pit sehr tauglichen „Blut, Bier und Dunkelheit“ lassen sie gleich mehrere Stimmungen wirken. Trotz – oder gerade wegen – der vielen Details ergibt sich ein gut geölter Song, der eher an MOTÖRHEAD oder alte Songs von IMPALED NAZARENE erinnert und mit einprägsamen Strukturen sofort ins Ohr geht.
An der Hand des Schattenmonsters
Mit dem abschließenden „Auf wortlosen Fluren (Gemälde derer, die schieden – Teil III)“ unterstreicht die Band dann doppelt, woher ihr besonders kreativer Ruf kommt. Langsam lassen sie die Furcht anschwellen, hauchen ohne Hast einem bedrückenden Schattenmonster Leben ein, an dessen Hand wir gemächlich Richtung Nichts schreiten. Wer sich das Artwork zu „Hammergeddon 666 – Die Katakomben betritt man nicht allein“ von NOCTE OBDUCTA anschaut, wird zuerst nur Schwarz und Weiß registrieren. Bei genauer Betrachtung von Text und Musik wird klar, dass die Band vielschichtig vorgeht und alles ineinandergreift. Vordergründig wird geknüppelt, aber der tosende Auftritt hat Substanz.
Und selbst die Länge ist angemessen, da „Hammergeddon 666 – Die Katakomben betritt man nicht allein“ so ausgewogen ist, dass man nichts vermisst und stattdessen eher wieder von vorne startet.
Dauer: 19:17
Label: Supreme Chaos Records
VÖ: 06.12.2024
Tracklist „Hammergeddon 666 – Die Katakomben betritt man nicht allein“
Hammergeddon
Schorm
Blut, Bier, Dunkelheit
Faustphisto
Auf wortlosen Fluren (Gemälde derer, die schieden – Teil III)
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