Oceans – We Are Nøt Okay (EP) – Review
Mit „We Are Nøt Okay“ veröffentlicht die Metalband OCEANS, etwas mehr als ein Jahr nach ihrem starken Debüt „The Sun And The Cold“, eine EP. Die EP widmet sich dem Umgang mit Depressionen und beleuchtet viele wesentliche Aspekte davon. Ihr harter Grundsound und die dem Nu Metal entliehenen unterschiedlichen Gesangsspitzen – von tiefen Growls bis zu gefühlvoll melodiösem Gesang – bietet sich natürlich dafür an. Trotzdem fährt man mittlerweile am besten, wenn man OCEANS einfach als Metalband bezeichnet und die Mühe alle Querverweise wie Prog-, Alternative- oder eben Nu Metal aufgibt.
Nein, nichts ist in Ordnung
Die EP „We Are Nøt Okay“ im Allgemeinen und ausdrücklich der Titelsong, sind eine Verweigerung des Aufrechterhaltens von „Danke gut“. Einer der über Jahrzehnte programmierten Antwortfloskeln auf die wichtige Frage nach dem eigenen Befinden. Nein, nichts ist in Ordnung, und zwar bei vielen Menschen. Steigende Anforderungen von außen und innen, Überforderungen mit dem allseits präsenten Abfuck aka Welt, führen dazu, dass Menschen unter dieser Belastung zusammenbrechen. Sänger Timo und Andy Dörner von CALIBAN symbolisieren im Opener die innere Stimme, die aus der Dunkelheit brüllt und versuchen die Kraft damit umzukehren, sodass der Antrieb lauter wird, als die Apathie.
Viele Tränen ergeben einen Ozean
Der Druck muss raus, denn gerade mit Social Media – das wir selbst weder ausreichend verstanden, noch dessen Spätfolgen abschätzen können – befeuern wir (bewusst oder unbewusst) eine enorme gesellschaftliche Spannung. Auch musikalisch ist eine Weiterentwicklung bei OCEANS hörbar. Es gelingt ihnen, die Fäden noch weiter auseinanderzuziehen und die beiden Pole zu verstärken. Die Ambivalenz in „Voices“ ist grandios und gerade der brachiale Black-Metal-Part erinnert nicht nur an BEHEMOTH und Co., er verstärkt auch die angenehme Weichheit von Lena Scissorhands Beitrag. Was sie singt, ist weniger weich, sondern die schonungslosen Gedanken in dunklen Momenten.
„This is our symphony…“
OCEANS wollten ihrem musikalischen Schaffen mit „We Are Nøt Okay“ einen Sinn geben, aktiv etwas zu allgemeinen Verbesserung beisteuern. Das ist ihnen mehr als gelungen und macht noch mehr Lust auf das nächste Album. Die 16 Minuten sind ausnahmslos Zucker, knallermäßig produziert und mit zahlreichen Widerhaken versehen. Das Finale „Shark Tooth“ ist eine Hymne für alle traurigen Kinder – btw Erwachsene sind und bleiben auch immer traurige Kinder – , die live für einige Entladung sorgen wird und bis dahin auf Anschlag aufgedreht von daheim aus Trost spendet. Am 02. Mai 2021 starten OCEANS einen Charity-Livestream auf dem Twitch-Kanal des dunklen Parabelritters statt, während des Events kann an den deutschen Verein The Ocean in Your Mind gespendet werden. Der Verein setzt sich für Menschen mit psychischen Krankheiten ein, die Band unterstützt also mit aller möglichen Konsequenz das gesellschaftliche Fortkommen im Umgang mit diesem sensiblen Thema.
Dauer: 16:10
Label: Nuclear Blast
VÖ: 30.04.2021
Tracklist „We Are Nøt Okay“ von OCEANS
We Are Nøt Okay feat. Andy Dörner von CALIBAN
Everyone I Love Is Broken feat. Robb Flynn von MACHINE HEAD
Voices feat. Lena Scissorhands von INFECTED RAIN
Shark Tooth
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