Okta Logue Runway Marking Artwork

Okta Logue – Runway Markings – Review

Die vier Hessen von OKTA LOGUE haben mit “Runway Markings” einen wahren Klangporno abgeliefert, bei dem die Gitarren selbstbewusst im Rampenlicht stehen. “Runway Marking” ist voll von bildlichen Kompositionen, noch dazu überragend gespielt und hervorragend abgemischt.

Das Cover zeigt einen Schaltraum, der vermittelt viele Möglichkeiten und wirft die Frage auf, wie eine einzige Person hier wohl alles im Blick haben soll. Entwarnung – OKTA LOGUE haben offensichtlich alles besten im Griff, agieren locker auf internationalem Niveau und demonstrieren in den folgenden 50 Minuten wie eine starke, moderne Mischung aus Psychedelic Rock mit Wiedererkennungswert und zündenden Hooks klingen sollte.

OKTA LOGUE punkten auf mehreren Ebenen

Mit dem melodischen, vollkommen aus der Zeit gefallenen und charmant leiernden Klavierstück “Yesterday’s Ghosts” gibt es wohl eine der besten Albumeröffnungen, die ich je gehört habe. Vorsichtig und sanft wie eine Schaumkrone setzt der prägnante Gesang von Benno Herz auf. “Runway Marking” fackelt nicht lange und macht den Sack mit dem anschwellenden “Devil’s Dance” schnell zu. Die Balance zwischen Emotion und Können stimmt, da machste nix. Es geht um das Hadern mit dem Rausch und dessen Folgen, angenehm stockend und trotzdem enthusiastisch zaubern OKTA LOGUE genau die passende Atmosphäre zu diesem Gefühl.

Der Klang von “Runway Marking” setzt die Arrangements ins optimale Licht. Bei dem ausschweifenden und angenehm verschwurbelten “River Street” scheint jeder Ton noch eine Milisekunde länger in der Luft zu schweben und der Sound füllt den Raum komplett aus. Das gibt OKTA LOGUE einen verruchten Touch, der wunderbar mit der sanften Gitarrenakrobatik harmoniert. Meistens übernimmt die Musik die Führung, schiebt den Hörer beim Titelsong geschmeidig und vorsichtig durch den Raum. Lediglich die Drums sorgen dafür, dass sich manchmal die Tanzrichtung ändert. ‘Oh, isn’t it a pity, that we mostly dance alone?’

Erbarmen! Zu spät, die Hessen kommen

Die C-Seite der 4-Seiten-LP widmet sich dem bereits 2012 im eigenen Bandstudio aufgenommenen Mammutsong “Chocolate And Soda”, zu dem es schon vor über einem Jahr ein Video gab. Es passt gut, dass dieser intim wirkende Song so abgekapselt von den anderen ist. Die Band scheint ihn ganz für sich alleine zu spielen. Festgehalten wurde eine fast 10-Minuten Probefahrt ins Nirvana, eine Art berauschtes Märchen, erschaffen aus Tönen.

OKTA LOGUE zeigen sich auf “Runway Marking” vehement, verlangen Aufmerksamkeit und lassen keine Schleife zugunsten der Länge weg. Wer OKTA LOGUE genießen will, muss Geduld mitbringen und Formatradiosongs können andere Bands machen. Irgendjemand hat das Fenster aufgemacht, der Sound klingt luftiger und frischer. Tolles Album, das OKTA LOGUE wieder in die richtige Richtung – weg vom Mainstream – laufen lässt.

Für Leute die, …
Wert auf gute Kompositionen legen.

Tracklist “Runway Marking” von OKTA LOGUE
Yesterday’s Ghosts
Devil’s Dance
River Street
Runway Markings
Part Of The Show
In Every Stream Home A Heartache
Interlude
Chocolate And Soda
The Wheel
Julie
Signals And Signs
Out Of Gas

Dauer: 50:13
Label: Clouds Hill Recordings
VÖ: 31.05.2019

Alben, die Dich interessieren könnten:
DAILY THOMPSON – Live At Freak Valley 
GLOO – A Pathetic Youth
Interview mit SOFT CAPTAIN über ihre EP “s/t”
SOFT CAPTAIN – s/t
SCHRAMM – I made this for myself I didn’t make it for you (EP)
PARCELS – Day/Night
MADMESS kündigen Debüt an und veröffentlichen ersten Song “Stargazer”
GREEN DAY – The Father Of All…
MAYNARD – On The Verge Of Sth.
HALF ALIVE – Now, Not Yet
WOLF MOUNTAINS – Urban Dangerous
Interview with THE PICTUREBOOKS about “The Major Minor Collective” (english version)
BEACH SLANG – The Deadbeat Bang Of Heartbreak City
THE CUTTHROAT BROTHERS – Taste For Evil
BRKN LOVE – s/t
THE ARTAKEES – Rush
JACK SLAMER – s/t
HANK VON HELL – Dead
KADAVAR – The Isolation Tapes
PONTE PILAS veröffentlichen Video zum Song “Last Of A Dying Breed”
THE FRATELLIS – Half Drunk Under A Full Moon
DOG DIMENSION – Endless Summer (EP)
Interview mit ISOSCOPES zum Album “Ten Pieces”
SLOTHRUST – Parallel Timeline

OKTA LOGUE bei Facebook

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert