Ozzy Osbourne – Ordinary Man – Review
First of all, ich liebe OZZY OSBOURNE, dementsprechend ist sein neues Album “Ordinary Man” auch Pflicht. Abgesehen davon, dass der Typ einfach mal das Headbangen erfunden hat, ist John Michael “Ozzy” Osbourne einer der schillerndsten Rockstars unserer Zeit. Über seine schnarrende Stimme lässt sich sicher streiten, aber er ist schon immer schlau genug gewesen, sich überragend gute Musiker an die Seite zu stellen. Mit Duff McKagan von GUNS’N’ROSES am Bass und dem Schlagzeuger Chad Smith von den RED HOT CHILI PEPPERS, da kann schon wenig schiefgehen. Als Gäste schauen noch SLASH, POST MALONE, TOM MORELLO, TRAVIS SCOTT und ELTON JOHN vorbei. Starlevel hoch zehn und außerdem ein gutes Beispiel dafür, dass OZZY genreübergreifend beliebt ist.
Do they serve tea in heaven?
Auch wenn SLASH nicht namentlich im Song genannt wird, tippen könnte man unter anderem auf das Saitensahnehäubchen “All My Life”. Ein typischer OZZY OSBOURNE-Song, der richtig gut abgehangenen Rock bietet und mit einem ultrafetten Sound die Show größer macht, als sie eigentlich ist. Der prägnante Gesang OZZYs liefert in dem Fall nur den roten Faden. Richtig gebrettert wird auf “Ordinary Man” nicht, eher gemächlich gedrückt und gegroovt. Manche Songs brechen kurz aus, wie das druckvoll gebasste und erstaunlich progressive “Under The Graveyard” und das schön gefuzzte “Goodbye”. Diesen Song schließt Ozzy mit typisch britischem Humor ab: “Ist jetzt schon Teezeit? Servieren die eigentlich im Himmel auch Tee?!”
Das Piano beim Titelsong spielt dann Mr. Sir Elton John persönlich. Wer die Karriere von Ozzy nur annähernd verfolgt, weiß was ihm das bedeutet. Selbst wenn es kein Rock und schon gar kein Metal ist, dann kann man der Nummer die gewisse Melancholie und Catchyness nicht absprechen. Denn weder Ozzy noch Elton gehören zu den Männern, die die Gesellschaft als gewöhnlich bezeichnet und mit diesem Song unterstreichen beide, dass sie es verdammt nochmal auch niemals sein wollten. So ganz als schmalzige Ballade sollte man den Song also nicht abtun. Bisschen irritierend – oder eher nach “Ozzy goes Chipmunks” – klingt dann allerdings “It’s A Raid (feat. POST MALONE)”. Abgesehen vom Autotune singt der Rapper rockiger als Ozzy und die Drums wirken entfesselnd und übersteuert. Hätte man sich aber kneifen können.
Ozzy und ganz viele, sehr gute Musiker
“Eat Me” gönnt sich ein lässiges Mundharmonikaintro und steht dann breitbeinig mitten im Raum, energetisches Stakkato im Duell mit Ozzy. Passt schon, auch wenn man jetzt nicht vor Begeisterung hinten über fällt. Die etwas dunkle und mystische Seite betont OZZY dieses Mal leider zu wenig. In “Today Is The End” wird kurz Nebel verströmt, aber dann schlägt Ozzy wohl den offensten und fröhlichsten Gesang ever als Kontrast an. Das ist mit Abstand der beste Song des Albums und für seine Verhältnisse weicht Osbourne hier tatsächlich stark von seinem sonstigen Muster ab. Wenn man fair ist, ist das Album musikalisch schon mehr, als man erwarten darf und kann sicher kein langweiliges Material. Es gibt viele nachdrückliche Momente, stimmlich und rein musikalisch. “Ordinary Man” von OZZY OSBOURNE vereint eben genau das, was man von einer Platte vom prince of fucking darkness heutzutage erwarten kann. Gut abgehangenen Rock mit ordentlich Bums und den unverkennbaren Gesang von Ozzy, mehr will man doch gar nicht. Und was macht Dein Opa so?
Dauer: 49:50
Label: Sony
VÖ: 21.02.2020
Tracklist “Ordinary Man” von OZZY OSBOURNE
Straight To Hell
All My Life
Goodbye
Ordinary Man (feat. Elton John)
Under The Graveyard
Eat Me
Today Is The End
Scary Little Green Men
Holy For Tonight
It’s A Raid (feat. Post Malone)
Take What You Want (feat. Post Malone & Travis Scott)
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