Lest die Review zu "1,2,3, Go! (Live in Berlin)" von PABST bei krachfink.de

Pabst – 1,2,3, Go! – Review

Für eine Band wie PABST muss es besonders schön gewesen sein, letztes Jahr endlich mit ihrer Musik ausgiebig touren zu können und große Bands wie BILLY TALENT oder die BEATSTEAKS supporten zu können. “1,2,3 Go! (Live in Berlin)”, inspiriert von der Ansage des Sängers und Gitarrist Eriks, wenn es im Konzert Richtung Abriss ging, manifestiert nun den Höhepunkt im Lido in Berlin, als das Trio zum Heimspiel antrat.

Was macht eigentlich eine gute Liveplatte aus? Eine Frage, die sich aus meiner Sicht von Band zu Band unterscheidet. Manchmal sind es die pfiffigen Ansagen, die spezielle Dynamik oder eben zufällig eingefangene Besonderheiten, die im Moment entstanden und somit einzigartig sind. Im Falle von PABST ist es sicherlich die Spielfreude, die allen Songs auf der Bühne nochmals ganz neues Leben einhaucht und in meinen Ohren stark von der Plattenversion abweichen lässt.

Liveversion, Königsklasse!

Erik habe ich bei den drei Konzerten, die ich bisher von der Band gesehen habe, nicht als großen Redner oder mit knalligen Ansagen erlebt. Sein, sicher augenzwinkernd gemeinter, Tipp zum Song “Ibuprofen” ist auch nicht wirklich eine Punktlandung. Die energiegeladene Darbietung des Songs macht dann aber alles wieder wett. Man kann schon sagen, dass sich die Kompositionen erst in dieser Version richtig entfalten können und wie die breitschultrigen, aufgeblasenen, großen Brüder der Albumversion wirken. Die Setlist vom Auftritt im Lido in Berlin ist nicht online verfügbar, aber auf “1,2,3 Go! (Live in Berlin)” haben PABST die Lieder in eine Reihenfolge gebracht, die die Stimmung wirklich anschwellen lässt und so kann man das Konzert daheim tatsächlich ein Stück nachfühlen.

Dafür wird Rockmusik gemacht

Kleiner Hakler oder ganz minimale Rhythmusverschiebungen haben PABST belassen, leider nicht üblich heutzutage. Aber genauso geht eben live, es kommt auf den Moment an und auch die Band sollte sich von der Stimmung tragen lassen und nicht akribisch vom Blatt spielen. Wenn sich PABST bei “Mercy Stroke” zu einer langen Improszene hinreißen lassen oder Tore in “Accelerate” einen steilen Beat außer der Reihe vorgibt, erst dann entsteht etwas Besonderes. Eigentlich auch schade, dass Oyèmi Noize es mit ihrem Beitrag zu “Crushed” nicht direkt auf das Album geschafft hat. Sie stärkt Erik gerade im Refrain schön den Rücken und bereichert das Lied.

Man merkt einfach, dass die Drei sich in den letzten Jahren den Arsch aufgerissen und die Finger wund gespielt haben. Und vor allem, dass sie noch immer brennen, für das was sie da als Freunde gemeinsam kreativ auf die Beine stellen. Natürlich aus Leidenschaft und freiwillig, aber am Ende ist es doch immer auch Arbeit. Im Herbst gehen PABST wieder auf Tour, spielen auch auf vielen Festivals im In- und Ausland, bis dahin könnt ihr mit “1,2,3 Go! (Live in Berlin)” überbrücken und dann heißt es: Hin da!

Dauer: 34:35
Label: Ketchup Tracks / Alcopop Records!
VÖ: 12.05.2023

Tracklist “1,2,3, Go!” von PABST
Forever OK
Never Again
Ibuprofen
Mercy Stroke
Crushed feat. Oyèmi Noize
Accelerate
Shake The Disease
Skinwalker
Kiss Me
Daddys Boy

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