cover POND - 9

Pond – 9 – Review

Müsste man das neunte Album “9” der australischen Psych-Pop-Band POND mit einem Wort beschreiben, dann wäre es fetzig. Von Sekunde eins an, geht es hier um Rhythmus und Bewegung, um Schlängeln und Kopfnicken. Das Quintett entblättert eine bunte Welt aus Tönen, mit mehreren Etagen und Fall. Yeah, da oben, das ist doch eine Diskokugel, oder?

POND spielen schon lange die großen Bühnen, auf den großen Festivals. Das liegt daran, dass ihr schnell entzündlicher Sound grundsätzlich von allen verstanden und gefühlt werden kann. Ob man das jetzt ironisch tut und gar nicht merkt, wie einen das Discofieber packt (“Pink Lunettes”), oder ob man tatsächlich schnallt, wie trickreich die Band komponiert (“America’s Cup”, ” Gold Cup / Plastic Sole”) ist eigentlich egal. Und dementsprechend steht auch Album Nummer 9 wieder allen Altersklassen offen.

POND, 2021 Foto von Matsu

Du tust, was POND wollen

Psych-Pop klingt ziemlich kryptisch, jeweils eine Prise Funk, Trip Hop und Wave dürfen auch attestiert werden und eine Hibbeligkeit, wie sie Dennis Lyxzén auf der Bühne an den Tag legt. Es ist herrlich erfrischend, dass man dank POND daran erinnert wird, dass Tanzen und Musik am Ende doch zusammengehören. Und selbst wenn Psych auf retro hindeutet, dann sind doch gerade die elektronischen Feinheiten besonders modern und ausgefeilt. POND passen weiterhin in keine Schublade so richtig, wirken immer so bisschen wie vom Rand des Spielfeldes und außer Konkurrenz.

Das garantiert aber auch, dass man dieses Album um Mitternacht bei jeder Party aufdrehen kann und eine Menge Menschen damit in Bewegung bringt. POND bewegen sich nicht auf das Publikum zu, man passt sich ganz selbstverständlich sofort an deren kreativen Ideen und Pathosexplosionen an. Wahrscheinlich liegt das daran, dass es anziehend wirkt, dass POND sich offensichtlich so gar nicht darum bemühen, unseren Hörgewohnheiten zu besprechen.

Keine Regeln für POND 9

So scheint es natürlich nur, denn trotz aller Experimente, hält sich “9” doch an gewisse Regel. Kein Song ufert zu sehr aus, es gibt immer Widerhaken und mögen sie noch so ungewöhnlich sein. Wenn Songs wie “Rambo” herrlich schräg, wie VAMPIRE WEEKEND auf Speed aus der Anlage schlittern, dann klatscht man automatisch begeistert in die Hände und beginnt sich an den fluffigen Loops entlangzuhangeln. Gute Laune, aber sofort.

Zu der abschließende Ballade “Toast” lässt sich dahinschmelzen wie Butter auf ebendiesem, wenn er frisch und heiß aus dem Toaster gezogen wurde. METRONOMY hätten die Schichten aus Synthies, Streichern und Harmonika nicht besser legen können. Die Wirkung von “9” ist klar, man kann sich umgehend zerstreuen und die Musik von POND zum Boosten von Endorphinen nutzen.

Dauer: 39:18
Label: Spinning Top Records
VÖ: 01.10.2021

Tracklist “9” von POND
Song for Agnes
Human Touch
America’s Cup
Take Me Avalon I’m Young
Pink Lunettes
Czech Locomotive
Rambo
Gold Cup / Plastic Sole
Toast

Artikel, die Dir gefallen könnten:
ROMEO VOID – Warm, In Your Coat
Premiere: THE HEAVY veröffentlichen neuen Song “I Feel The Love”
BLACK MARBLE – Fast Idol
Interview mit Drangsal zu seinem Buch “Doch”
KAE TEMPEST – This Line Is A Curve
PARTY DOZEN – The Real Work
WARMDUSCHER – At The Hot Spot – Review
SAM VANCE-LAW veröffentlicht Doppelvideo zu “Get Out/Been Drinking” vom kommenden Album
WARMDUSCHER kündigen “At The Hot Spot” an
BLOC PARTY kündigen sechstes Album “Alpha Games” an
Interview with Lucy from Orchards about the EP “Trust Issues”
PARCELS – Day/Night
METRONOMY – The English Riviera “10th Anniversary”
SIALIA veröffentlichen Video zum Song “Ecstasy”
LINA MALY – Nie zur selben Zeit
ALL DIESE GEWALT – Andere
NOSEHOLES – Ant And End
KALA BRISELLA – Lost In Labour
ODD COUPLE – Universum Duo
ORCHARDS kündigen EP “Trust Issues” an und veröffentlichen “Drive Me Home”
SONS OF RAPHAEL – Full Throated Messianic Homage
SLOE PAUL – Remote
GOJIRA veröffentlichen Video zum Song “Fortitude”
SCHARPING – Powerplay
SLEEP TOKEN – Sundowning
WOLF MOUNTAINS – Urban Dangerous
AUA – I Don’t Want It Darker
PABST – Deuce Ex Machina
Interview mit PABST zum Album “Deuce Ex Machina”
65DAYS OF STATIC – replicr, 2019
DEFTONES – Ohms
PSOTY – Sunless
HEADS. – Push
ILLEGALE FARBEN – unbedeutend ungenau
BRUTUS – Live In Ghent
THE GARDEN – Kiss My Super Bowl Ring
ICE DREAM SOCIAL – Daggus (EP)
GÖSTA BERLINGS SAGA – Konkret Musik
PAIN OF SALVATION – Panther
ÅRABROT – Norwegian Gothic
SOUNDSCAPISM INC. – Afterglow Of Ashes
PETER MUFFIN kündigt Album “Stuttgart 21” an und veröffentlicht Video zu “An Allen Tagen”
BSÍ veröffentlichen Video zu “Vesturbæjar Beach”
ZEMENT veröffentlichen Video zum Song “Goa”
GRADUATING LIFE – II
THE ARMED – Ultrapop
ISOSCOPE – Ten Pieces
THE FAIM veröffentlichen Video zum Song “The Hills”

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert