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Belzebubs – Pantheon Of The Nightside Gods – Review

Da die BELZEBUBS aus dem Comic von JP Ahonen hervorgingen, war die Skepsis groß, dass das daraus enstandene Album und die Band mit einem Schnellschuss Geld abgreifen wollen. Weit gefehlt, denn “Pantheon Of The Nightside Gods” ist ein ausgereiftes, äußerst gut gemachtes Black Metal Album mit Klassikschlagseite, Folkanleihen und viel Zeit für richtig lange Kompositionen. Der daraus resultierende Stimmungsaufbau gibt dem Album eine cineastisches Note, man wünscht sich den passenden Kurzfilm herbei und es wäre nicht verwunderlich, wenn JP Ahonen das Gesamtwerk komplett machen würde.

Kein Schnellschuss bei den BELZEBUBS

Komplett ironiefrei werden die Songs auf “Pantheon Of The Nightside Gods” mit stilvollen Interludes verknüpft, laufen ineinander und geben sich gegenseitig die atmosphärische Klinke in die Hand. Dass hier rein aus Geldgründen keine bombastischen Chöre engagiert wurden und stattdessen mit Synthies gearbeitet wurde, tut der Stimmung keinen Abbruch. Man braucht allerdings Zeit für das Album, muss sich einigeln und auf die Kompositionen von teils epochaler Länge einlassen können.

Nicht alles auf “Pantheon Of The Nightside Gods” war wirklich nötig, nicht jeder Bogen hätte noch geschlagen werden und manches ist einfach redundant. Irgendwie werde ich aber den Gedanken nicht los, dass der bereits oben angesprochene Kurzfilm bereits in der Schublade liegt.

Schon mit den vorab veröffentlichten Songs haben BELZEBUBS klargemacht, dass hier durchaus ein Händchen für richtig gute Black-Metal-Songs vorhanden ist. Davon finden sich einige auf dem Album (“Cathedrals Of Mourning”, “The Werewolf Bride”, “Nam Gloria Lucifer” oder “Dark Mother”). Musik mit dem Kopf durch oder an die Wand sollte man allerdings nicht erwarten – die BELZEBUBS haben Stil. “Acheron” gönnt sich Folk-Metal-Anleihen und wechselt mehrfach innerhalb von fast acht Minuten gekonnt die Marschrichtung. Die Gitarren klingen einfach genial, schon alleine für den Sound ist “Pantheon Of The Nightside Gods” einen Durchlauf wert.

Play this fucking Black Metal like it’s 1995 again

Und natürlich weckt das Album angenehme Erinnerungen an die Anfänge von CRADLE OF FILTH (alleine die Spoke-word-Passagen) oder DIMMU BORGIR (rein vom Bombast her). Es gibt sicherlich Schlimmeres. Der Ansatz, gleich von Anfang an von der infantilen Seite zu kommen und nicht so lange Mummenschanz zu betreiben, bis es zwangsläufig albern wird, ist gut. BELZEBUBS haben mit “Pantheon Of The Nightside Gods” ein Album vorgelegt, das so manche Trvemetaller in den Schatten stellt beziehungsweise ins gleißende Sonnenlicht stößt. Zur Review vom Comic hier klicken.

Für Leute, die…
ihren Black Metal epochal und ausladend mögen.

Dauer: 53:50
Label: Century Media
VÖ: 26.04.2019

Tracklist “The Pantheon Of The Nightside Gods” von BELZEBUBS
Cathedrals Of Mourning
The Faustian Alchemist
Blackened Call
Acheron
Nam Gloria Lucifer
The Crowned Daughters
Dark Mother
The Werewolf Bride
Pantheon Of The Nightside Gods

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