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Clowns – Nature/Nurture – Review

CLOWNS aus Australien melden sich mit “Nature/Nurture” zurück, zum ersten Mal über Fat Wreck Chords. Nach dem grandiosen Vorgänger waren die Erwartungen entsprechend groß und die Vorfreude noch viel größer. Etwas kompakter sind sie geworden, ohne den Blick für Details zu verlieren und mit noch mehr Experimentierfreude. Also wer beim Einstiegsriff zu “Soul for Sale” – ganz offensichtlich entliehen von NIRVANAs Song “Territorial Pissings” – nicht explodiert und panisch die Lautstärke aufdreht, der hat den Knall nicht gehört. Wie energetisch kann und darf Punkrock sein? Bitte unbedingt laut hören.

CLOWNS sind on point und noch trickreicher

Das dritte Album “Nature/Nurture” von CLOWNS ist noch ausgewogener, noch ausgefeilter. Obwohl man einen Großteil der Songs schon vorab hören konnte, ergibt sich durch die Gesamtheit eine ganze andere, noch zwingendere Dynamik. Der Band, oder eher dem Produzenten, ist es gelungen, die Liveenergie noch stärker auf Platte zu bannen. Aber was CLOWNS so bemerkenswert macht, ist vor allem ihr Geschick für ausgewogene Kompositionen. Stolpern sie gerne mal hektisch, aber stets kontrolliert, durch die Strophen und brettern in Lichtgeschwindigkeit durch die meistens mehrstimmigen Refrains, so setzt doch jeder Song offensichtlich auf einer stabilen und gut durchdachten Idee mit Anfang und Ende auf. Deshalb kann sich jeder Song auf “Nature/Nurture” auch alleine behaupten. CLOWNS erschlagen den Hörer in den ersten Durchläufen noch mit Power und Spielfreude. Erst nach und nach entblättert sich die wahre Klasse von “Nature/Nurture”. Die Band verlässt sich nicht nur auf Punk, auch wenn man sie gerne auf Geschwindigkeit und Druck reduzieren möchte. Da steckt weitaus mehr drin, lyrisch und musikalisch.

“Nature/Nurture” muss laut gehört werden, Sorry Nachbarn

Es gibt so viel zu entdecken auf “Nature/Nurture” von CLOWNS. Den dezenten Westerneinstieg in “I Shaved My Legs For You”, die unfassbar gut abgestimmten Zeitpunkte für Singalongs, die hochklassigen Gitarrensoli, den perfekt austarierten Sound, das hibbelige Keyboard und die Synthieflächen in “1:19”, die Bienenschwarmartige Abfahrt bei “Prick”, der gesangliche Schlagabtausch zwischen Sänger Stevie und Bassistin Hanny oder den Flirt zwischen jazzigen Drums, einem verruchten Bass und einer Sitar… das Album “Nature / Nuture” ist pickepackevoll mit Details und genau das macht die Qualität aus. Dass die Dudes und die Dudettes mit ihren überbordenden Energie live die Hütte abreißen ist natürlich zuträglich, aber in erster Linie überzeugen die CLOWNS mit Leistung. Die Band hatte sich mit “Lucid Again” schon breit aufgestellt, jetzt geht es noch weiter in die Tiefe. “Nature/Nurture” hat schon jetzt einen Platz in den einschlägigen Jahresbestenlisten sicher, vollkommen berechtigter Hype um die sympathischen Clownsnasen*innen.

Für Leute, die…
mal einen musikalischen Arschtritt brauchen.

Tracklist “Nature/Nurture” von CLOWNS
Bland Is The New Black
Soul For Sale
Freezing In The Sun
Nature
I Wanna Feel Again
I Shaved My Legs For You
1:19
Prick
Prey For Us
May I Be Exhumed?
Nurture

Dauer: 35:43
Label: Fat Wreck Chords
VÖ: 12.04.2019

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