Ripe And Ruin Everything For Nothing Cover

Ripe & Ruin – Everything For Nothing – Review

Die Vorahnung hat sich bestätigt, RIPE & RUIN können sich im Rahmen ihres ersten Albums „Everything For Nothing“ viel besser entfalten. Es wird klar und deutlich, für was das Trio aus Hamburg wirklich steht. Rock, mit einer dicken Portion Schwermut und ohne jeglichen Anspruch auf Glattheit. RIPE & RUIN wollen Atmosphäre und die entsteht am besten durch Authentizität und Kanten. Letztendlich profitiert die Band auch von einer auffällig guten und sehr detaillierten Produktion, die schon nach den ersten paar Sekunden positiv auffällt und sich immer mal wieder bemerkbar macht („Reason to Roam“).

Ripe-And-Ruin-Bandfoto-2019
RIPE AND RUIN, 2019

Weich wie ein Reibeisen

Schon im Opener „Drop Your Knife“ wirken Gordon, Florian und Jannis extrem frei und schlafwandlerisch intuitiv musizierend. Jeder scheint für sich alleine zu spielen und trotzdem gibt es diesen Moment, in dem alles zusammenkommt, sich fügt und passt. Es wird wahrscheinlich der Gesang von Gordon sein, der manche irritiert. Er singt sehr nahbar, sehr verbindlich und immer sehr engagiert. Im einen Moment wird schon fast wutschnaubend gezetert und im nächsten frisst die Reibeisenstimme plötzlich Kreide und wirkt butterweich.

Überwiegend funktioniert das wunderbar, in eher fluffigen Momenten wie „Bleed Me Out“ stört er damit vereinzelt den Flow. „Changing Tides“ klingt so entspannt und luftig, dass man sich spontan zum Nacktbaden an den nächsten großen, klaren See flüchten möchte. Das hat dann schon eher was von FAITH NO MOREs „Easy“ (Ja, ganz ruhig, Original ist von LIONEL RICHIE) oder großen Rockbands, die nicht hasten müssen. Was Florian Kaninck als einziger Gitarrist beisteuert ist beachtlich, mal krachig und in den richtigen Momenten ultrageschmeidig und mit viel Patte zwischen den Noten.

Da ist er, der rote Faden

Während die EP lediglich Visitenkarten für RIPE & RUIN verteilten, alle mit anderem Anstrich und unterschiedlichen Entwicklungsmöglichkeiten, hört man nun wirklich den roten Faden. Die Band hat sich etwas entfernt, von dem Grunge der Neunzigerjahre und gibt sich nun verstärkt verruchter und breitbeiniger. Das klingt schon mehr nach versifftem Club, Blues, rockigem Soul und echten Problemen. Vor allem kann man zu „Everything For Nothing“ richtig gut runterfahren. Dafür gibt es aber wenig Refrains, die sofort mitreißen und kollektiv grölbar sind. Es ist eher der Vibe, denn man aufnehmen und dem man gut folgen kann.

Dauer: 33:36
Label: Dock 7 Records
VÖ: 24.01.2020

Tracklist „Everything For Nothing“ von RIPE & RUIN
Drop Your Knife
Greed
It Ain’t Me
Forever and Beyond
Bleed Me Out
Changing Tides
Reason to Roam
Another Blind Man
Nothing

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