Lest die Review zu "Randale & Rambazamba" von ROGERS bei krachfink.de

Rogers – Rambazamba & Randale – Review

So richtige Bierdosen-Punker mit krustigen Haaren waren die ROGERS nie, aber mit „Ramabazamba & Randale“ wagt sich die Band trotzdem etwas weiter raus. Fans werden ihr Quartett aus Düsseldorf trotzdem lieben und die Grenzüberschreitung mit Sicherheit mittragen, denn an der grundsätzlichen Idee hat sich nichts geändert. Eingängige Melodien, mit poppigen und dynamischen Tendenzen, offensiven Texten und alles schon zusammengehalten von dem Bock, den man den ROGERS immer deutlich anmerkt. Und wenn die Band in „Rapstar“ mit Autotune experimentiert, ist das so smart in ihre musikalische DNA eingewoben, dass es nur wenig auffällt.

Bisschen Punk und mehr Pop-Rock

Man merkt, dass ROGERS sich mit ihren Texten für „Ramabazamba & Randale“ intensiver auseinandergesetzt haben. Das macht sich in einigen Momente positiv bemerkbar, dann weichen sie bewusst von Konventionen ab. Aber Songs wie „Freunde lassen Freunde…“, in denen ACAB ernsthaft zum Thema gemacht wird und noch dazu stark auf „Niemand muss Bulle sein“ von FEINE SAHNE FISCHFILET anspielen, sind einfach Käse. Freunde lassen Freunde machen, was ihnen Spaß bringt. Und Freunde sollte eigentlich froh sein, wenn ihre Freunde bei der Staatsgewalt arbeiten, denn das sind dann hoffentlich gute Leute, die dazu beitragen ihr Umfeld positiver zu gestalten.

So eine Anbiederung haben ROGERS eigentlich nicht nötig, das ist kein Image, das sie sich krampfhaft aneignen müssen. Dem gegenüber steht dann „Komm wir sterben aus“, ein fatalistisches und natürlich augenzwinkerndes Lied, das aber vollkommen ohne Pathos auskommt und eine schöne Perspektive einnimmt und am Ende auch musikalisch dicht eskaliert.

Nächste Stufe gezündet

Es ist aber wirklich total wumpe, ob „Ramabzamba & Randale“ von ROGERS Punk ist oder nicht. Die cremigen Melodien gehen gut ins Ohr, auch wenn nicht nur der Liebessong „Du machst mich fertig“ musikalisch vorhersehbar ist und die Gitarren häufig eher wie ein aufgezwungenes Beiwerk wirken („Aus Versehen“). Live wird sich einiges von der Platte nochmals ganz anders anhören und anfühlen, da die ROGERS eben richtig Lust auf ihre Sache haben und das auch gut vermitteln können.

Ohoo, Rogers, Ohoooo

Trotzdem fühlt es sich so an, als ob ROGERS damit ihre eher junge Zielgruppe endlich hinter sich lassen könnten und offen für neue Fans sein, die auch gerne mal auf Oho-Chöre anspringen und auf Schlüsselreize reagieren. „Gute alte Zeit“, die sanfte Meinungsmacher-Kritik mit „Kein Respekt für Scheiße“, oder das mit NDW-Tendenz nach vorne schlingernde „Mein Leben gegen die Wand“ sind befreit von Teenagerängsten und widmen sich Themen wie Liebe, Vergänglichkeit und Verlust, Aussteigen und das Leben so gut es geht genießen.

„Rambazamba & Randale“ von ROGERS splittet sich eigentlich in fünf Wanna-be-Punksongs und zehn solide Pop-Rocksongs. Kann man beides mögen oder sich nur einer Facette widmen.

Dauer: 40:01
Label: Warner Music
VÖ: 14.04.2023

Tracklist „Ramabazamba & Randale“ von ROGERS
Rambazamba & Randale
Rapstar
Du machst mich fertig
Gute alte Zeit
Freunde lassen Freunde…
Komm, wir sterben aus
Mein Leben gegen die Wand
Kein Respekt für Scheiße
Paris
Nicht so wichtig
Oscar
Aus Versehen
Robben
Arbeiten
5 Sterne, gerne wieder

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