Shrapnel - Palace For The Insane Artwork

Shrapnel – Palace For The Insane – Review

Die britische Thrash-Metal-Band SHRAPNEL traut sich mit ihrem dritten Album “Palace For The Insane” einiges zu. Fast 53 Minuten mit anspruchsvollen, zackigen Songs zu füllen, ist gar nicht so einfach. Zumindest, wenn man versucht versucht auf unnötige, langatmige Knüppelattacken ohne Aussage zu verzichten. SHRAPNEL gelingt das zum größten Teil, allerdings mangelt es auch an den nötigen Widerhaken und der Schlüssigkeit der Songs.

Shrapnel Band 2020
SHRAPNEL, 2020

Alles da, was man braucht

Wäre “Palace For The Insane” ein Essen, könnte man festhalten, dass SHRAPNEL sicherlich alle erforderlichen Zutaten in guter Qualität beisammen haben. Es mangelt auch nicht an Kenntnis oder am Geschick diese zuzubereiten, das Essen macht satt und sieht ansprechend aus. Aber es bleibt nicht nachdrücklich in Erinnerung, da das gewisse Etwas und der geschmackliche Wow-Effekt fehlen. “Cannibal” ist ein gutes Beispiel dafür, die Stop-and-Go-Passagen und die gestapelten Gitarrenmelodien sind eigentlich eine sichere Bank. Obendrauf gibt es dicke Gangshouts und irgendwie ist der Song doch so schnell vergessen, wie er gekommen war.

Der letzte Funken fehlt noch

Trotzdem spürt man in jeder Sekunde, dass die Band Mut zur Weiterentwicklung bewiesen hat und willens ist, die ausgelatschten Pfade des Thrashs zu verlassen. In Erinnerung bleiben aber weniger ganze Songs, sondern eher einzelne Momente wie die sphärischen Einschübe von “Begin Again” und das ultra-groovige Riff. Oder vereinzelte Leads und pfeilschnelle auf den Punkt gebrachte Rhythmuswechsel in “Turn Off The Lights”. Hier ballern sich SHRAPNEL ein Finale zum Niederknien zusammen, das weit über Standard einzuordnen ist.

Wichtiger Entwicklungsschritt

Würde man alle einzelnen Komponenten von “Palace For The Insane” in die Luft werfen und neu zusammensetzen, hätte man ungefähr den gleichen Effekt. Die Songs gehen nicht immer komplett auf, machen aber trotzdem Spaß. Bißchen, als ob man die Fingerfertigkeiten im Proberaum belauschen darf, aber dann wenn noch kein finaler Song steht. Neu-Bassist Aarran Jacky Tucker tut SHRAPNEL auf jeden Fall gut. Er drückt und knurrt im richtigen Moment und sorgt für stabile Soundwände. Gleiches gilt für sein Gekeife, er setzt packende Akzente und orientiert sich im Sinne von SLAYER oder KREATOR.

“Palace For The Insane” wirkt also wie ein unterhaltsamer und notwendiger Zwischenschritt, nach dem sich SHRAPNEL eindeutig auf das nächste Level hieven.

Tracklist “Palace For The Insane” von SHRAPNEL
Might Of Cygnus
Salt The Earth
Vultures Circle
Cannibal
Begin Again
Bury Me Alive
Turn Off The Lights
Infernal Choir
The Mace
Violent Now, Forever
Future Sight
Palace For The Insane

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