Soulfly – Totem – Review
Irgendwann ist Max Cavalera ja mal auf diesem Tribe-Ding hängengeblieben und mit „Totem“ von SOULFLY widmet er sich diesem Thema wieder ausgiebig. Es scheint sich aber auch niemand wirklich an seine Idee heranzutrauen, denn gute Plagiate von diesem Sound gibt es kaum. Der Brüllgesang von Max, die ultrasimplen, schon fast baurig anmutenden Riffs und der stampfende Takt, all das klingt im Kontext von SOUFLY besonders gut.
Auch das Artwork ist nicht nur ausgesprochen gelungen- man denkt mit Grauen an „Savages“ oder „Primitive“ -, sondern auch passend. Die Mystik eines Stammeslebens, so wie wir vom Wohlstand verwöhnten Menschen uns das vorstellen, und die Eindeutigkeit in der gedanklichen Ausrichtung, das spiegelt nicht nur in der Musik, sondern eben nun auch optisch.
Anspannung, Entspannung
Die Frage nach den Hits stellt sich nicht bei SOULFLY und somit auch nicht für „Totem“. Der Hit ist das vehemente Zerren und der brachiale Metal als Basis von allem. „Ancestors“ bremst zwischendrin ab, um sich atmosphärisch aufzuladen, hier spürt man wenig von den Thrash-Wurzeln des Brasilianers. Aber in hetzenden Songs wie „Ecstasy Of Gold“ oder dem offensiven „Scouring The Vile“ sind wir auf Anhieb im Thrash-Vollgasmodus.
Dass SOULFLY eben nicht im Gestern hängen, beweisen sie mit dem schon fast dark-wavigen „Xii“, das eher nach JOY DIVISON als nach Metal klingt. Wobei „Totem“ sowieso gar nicht so massiv nach vorne drückt und sich mit Schnelligkeit generell etwas zurückhält.
Das Cavalerasche Minimalprinzip
Natürlich kann man über Plattitüden wie „Spirit Animal“ grinsen und ja, genau diesen Song haben SOULFLY schon mehrfach geschrieben. Auch das konfus wirkende Solo, in dem sich dann doch ganz gut entwickelnden, sägenden „Filth Upon Filht“, ist ein etwas überambitionierter Ansatz für einen Songeinstieg. Was aber angesichts der Originalität und den eben beschriebenen Neuerungen auch zu verzeihen ist. Außerdem schlägt genau dieser Song wieder eine Brücke zu einer langen instrumentalen Entspannungsfahrt.
Sanfte Delays duellieren sich hier mit klackernden Drums, hatte ich schon erwähnt, dass Max bei KILLER BE KILLED mit Leuten von MASTODON spielt? Lasst ruhig einige über das Minimalprinzip von Max Cavalera schmunzeln, für mich der Riffgott und vor allem ein richtiger Fan von Musik und somit immer mit 200% Herzblut dabei.
Dauer: 40:09
Label: Nuclear Blast
VÖ: 05.08.2022
Tracklist „Totem“ von SOULFLY
Superstition
Scouring The Vile
Filth Upon Filth
Rot in Pain
The Damage Done
Totem
Ancestors
Ecstasy Of Gold
Xii
Spirit Animal
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