![Lest die Review zu "oh scheiße Gefühle" von STEINTOR HERRENCHOR bei krachfink.de](https://krachfink.de/wp-content/uploads/2024/12/Steintor-Herrenchor-Oh-scheisse-gefuehle.jpg)
Steintor Herrenchor – oh scheiße Gefühle (EP) – Review
Auch wenn das New-Wave-Trio STEINTOR HERRENCHOR mittlerweile komplett von den einstigen musikalischen Wurzeln Rap und Hip-Hop befreit ist, bleibt ihr Gespür für Geschichten und prägnante Zeilen bestehen. Gedanklich mäandert die Band zwischen emotionaler Emanzipation und dem Wunsch, sich die Decke über den Kopf ziehen zu wollen. Die Kompositionen sind dynamisch und präsent, nur um sich im nächsten Moment gefühlt in bunten, warmen Dampf aufzulösen. Die ständige Suche nach für immer ist aufreibend, aber auch herrlich bedingungslos umgesetzt.
![Lest die Review zu "oh scheiße Gefühle" von STEINTOR HERRENCHOR bei krachfink.de](https://krachfink.de/wp-content/uploads/2024/12/11-SteintorHerrenchor2_Dominik.jpg)
Keine Lust, auf was die Liebe mit uns macht
Es hallt und splittert an jeder Ecke auf „Oh Scheiße Gefühle“ von STEINTOR HERRENCHOR. Ohne Unterlass vom Beat nach vorne getrieben, hämmern sich die prägnanten Zeilen langsam, aber sicher in der Herzgegend ein. Den Gesang oft in der zweiten Reihe verortet, wie ein Spukgespenst aus der Zwischenwelt wirkend, so kommen die post-punkigen Gitarren besonders gut zur Geltung („ohne Funktion“). STEINTOR HERRENCHOR verstehen sich nicht als Anführer; beinahe beiläufig schieben sie ihre Songs in unser Blickfeld und scheinen sich danach in Luft aufzulösen. Soundmäßig ist „Oh Scheiße Gefühle“ an den richtigen Ecken geschärft. Über eine akustische Gitarrenballade legt die Band ein Rauschen, wie eine dünne schützende Wand scheint es der einzige Schutz vor sofortigem Herzbrechen zu sein.
Songs als Resonanzkörper der Gefühle
„Oh Scheiße Gefühle“ von STEINTOR HERRENCHOR hat den Mut, nicht alles bis aufs Letzte auszuformulieren. Genau wie Gefühle, die durch eine Kombination aus neurologischen Prozessen, chemischen Reaktionen im Körper und sozialen sowie psychologischen Faktoren entstehen, verstehen sich die Songs als Resonanzkörper. Je nachdem, auf welche Person Songs wie „Vielleicht besser“ treffen, wird sich eine andere Wirkung entfalten. Unsicher und spekulativ bezieht sich überwiegend auf die Texte, „Nordpol“ ist wiederum musikalisch klar als Aufforderung zu verstehen. Ein bisschen THE SMITHS, gepaart mit einer Prise DRANGSAL, EDWIN ROSEN und NILS KEPPEL und inspiriert von Neuer Deutscher Welle, nimmt einen an die Hand und lässt mit dem ausfadenden Ende dann aber eine wichtige Message stehen… aber hier übernimmst du, ok?
Dauer: 15:33
Label: Bei Liebeskummer ist Hoffnung nicht hilfreich
VÖ: 13.12.2024
Tracklist „oh scheiße Gefühle“ von STEINTOR HERRENCHOR
ich war da
Ende feat. Casket Cassette
Polara
ohne Funktion
Maxima C60 Low Noise (Demo)
vielleicht besser
Nordpol
Alben, die Dir gefallen könnten:
Der krachfink.de Jahresrückblick 2024
ALL DIESE GEWALT – Andere
DAS BISSCHEN TOTSCHLAG – SWAMP
ILLEGALE FARBEN – Monte Fiasko
ANDA MORTS – Montage (EP)
MAFFAI meets THE KRIMIS – Split Tape
DIE WÄNDE / KALA BRISELLA – News/Sonnenmilch
65DAYS OF STATIC – replicr, 2019
HEADS. – Push
LYSISTRATA – The Thread
LINGUA NADA – Djinn
BLACKUP – Club Dorothee
SLEEP TOKEN – Sundowning
AGO – Chroma
THE GUILT – New Knives
THE GARDEN – Kiss My Super Bowl Ring
ICE DREAM SOCIAL – Daggus (EP)
GÖSTA BERLINGS SAGA – Konkret Musik
KOJ – Home
I AM THE FLY – s/t
PUSCIFER – Existential Reckoning
ALL DIESE GEWALT – Andere
BAHRENFELD – Ponton (EP)
CROWN – The End Of All Things
METRONOMY – The English Riviera “10th Anniversary”
ZEMENT – Rohstoff
AUA – The Damaged Organ