Stray From The Path - Kickback ft Brendan Murphy Artwork

Stray From The Path – Internal Atomics – Review

Die Hardcore-Band STRAY FROM THE PATH aus New York setzt ihren Siegeszug mit ihrem mittlerweile zehnten Album “Internal Atomics” unbeirrt fort. Spätestens seit ihrem vorletzten Album “Subliminial Criminal” generiert das Quartett endlich die Aufmerksamkeit, die ihm mit ihren brutal ehrlichen, gesellschaftskritischen Texten und ihrem unbezwingbaren Groovegerüst zusteht.

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Stray From The Path, 2019

Unter der Oberfläche

Mit den einführenden Worten “Thinking like everyone else is not really thinking” walzen STRAY FROM THE PATH gewohnt brachial in die Arena. Sänger Andrew Di Jorio zieht die krawallbereite Instrumentalfraktion angestrengt, aber zu allem entschlossen, in den Ring. Im folgenden “Kickback (feat.Brendan Murphy)” wirft er sich mit dem Fronter von COUNTERPARTS die Lines wie entsicherte Handgranaten zielsicher zu, während die Kollegen Thomas Williams, Anthony Altamura und Craig Reynolds aufstampfen wie zwei T-Rex im Feiermodus.

“It’s not your fault, it’s just who you are”, scheint er einzulenken, nur um mit einem nachgeschobenen “bullshit” die gerade gebaute Rampe zum Einsturz zu bringen. STRAY FROM THE PATH werden nicht umsonst mit RAGE AGAINST THE MACHINE verglichen, rein rhythmisch setzt diese Band seit einigen Alben Maßstäbe.

Hardcore als politisches Sprachrohr

Drummer Craig offeriert uns in “Fortune Teller” ganz neue Tanz- und Bewegungsmöglichkeiten, 2 Step war gestern. Und “Something In The Water” hält eine Hook bereit, die den Hörer mit der Wucht eines Facehugger anfällt und Zack de la Rocha ganz sicher gefallen würde. Produzent Will Putney (u.a. FIT FOR AN AUTOPSY) hat den Ballerdruck nochmals erhöht, ganz unabhängig davon, ob STRAY FROM THE PATH für knappe zwei Minuten mit “Holding Cells For the Living Hell” den Pit eröffnen oder “Beneath The Surface” mit versöhnlich, ruhigen Tönen einsteigt.

STRAY FROM THE PATH strafen in “Second Death” die Scheinheiligekeit der doppelzüngigen Kirchen ab, kesseln die Betroffenen musikalisch ein und stellen ihnen eine ganz besonders schönes Plätzchen in der Hölle in Aussicht. Selbst dem abgeschmackten Spruch “The First Will Be Last” trotzen sie im entsprechenden Song wieder Relevanz ab. Musikalisch servieren sie dazu polyrhythmisches Gehacke, flankiert von einem knurrenden Bass.

Besser geht es sicher nicht

STRAY FROM THE PATH haben auf jeder Position die beste Besetzung. Sänger Andrew Di Jorio schreit so eindringlich und überzeugend, dass selbst ich (als tatsächlich zu aktiven Zeiten mit RATM musikalisch Sozialisierte) Gänsehaut bekomme. Seine Kollegen stehen ihm in nichts nach und nageln einfach jede einzelne Szene, verzichten komplett auf musikalische und inhaltliche Redundanz. STRAY FROM THE PATH ist die beste Band, die Hardcore aktuell zu bieten hat und wird dem Genre mit all seinen Ansprüchen mehr als gerecht.

Zahlreiche treffende Querverweise auf aktuelle, politische Schieflagen machen das Album darüber hinaus zu einem zeitgeschichtlich relevanten Dokument. “Change the world” fordert die Band abschließend auf “Internal Atomics”. Kleiner hatten sie es jetzt nicht, oder? Das ist der erste Impuls, der den/die resignierte/n, durchschnittliche Europäer/in reflexartig befällt. Die vier Kerls fordern Taten statt Worte und liefern die Hymnen und Motivation dazu. Eigentlich ist das gar nicht so viel verlangt. Music matters.

Tracklist “Internal Atomics” von STRAY FORM THE PATH
Ring Leader
Kickback (feat. Brendan Murphy)
The First Will Be Last
Fortune Teller
Second Death
Beneath The Surface
Something In The Water
Holding Cells For the Living Hell
Double Down (feat. Matt Honeycutt)
Actions Not Words

Dauer: 31:45
Label: UNFD
VÖ: 01.11.2019

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