Lest die Review zu "Ribbit" von SUCK bei krachfink.de

Suck – Ribbit – Review

Wer bei der deutschen Punkband SUCK aus Kassel und ihrem ersten Album “Ribbit” nicht sofort an AMYL AND THE SNIFFERS denkt, der hat die letzten 5 Jahre tief und fest im Punkland unter einem Stein geschlafen. Und wer jetzt diese beiden Bands tatsächlich gedanklich miteinander vergleicht, der hat von Punk nicht wirklich viel verstanden. SUCK orientieren sich auch eher am traditionellen Rock, klingen häufiger nach BLACK SABBATH auf 45 statt 33, aufgeputschten MOUNTAIN WITCH oder abgenagten THE GREAT BEYOND, nur eben noch deutlich agiler. Freunde von Fuzz, mächtigem Stoner-Rock, Retro-Drumming und Kompositionen, die einen ohne Umwege in die Mangel nehmen und erst ablassen, wenn sie es für nötig halten, werden also hiermit großen Spaß haben.

SUCK 2022, Foto von Aylin Sengül

Macht sofort Lust auf live

SUCK fackeln nicht lange, schnallen uns mit dem Opener “Ribbit” sofort fest und lassen uns eigentlich auch erst wieder mit dem letzten Ton der Platte frei. Diese Schlagdichte lässt sich nur umsetzen, weil die Band ganz offensichtlich eng miteinander und gut eingespielt ist. Scheinbar blind und mühelos werfen sich alle passgenau die Bälle zu und schneppern gut gelaunt und – besonders für dieses Genre – extrem trickreich durch den imaginären Club.

Das beste Indiz für eine gute Platte, ist und bleibt der Drang, dass man diese Band sofort live sehen möchte. Genau das ist bei SUCK der Fall. Was eben auch daran liegt, dass die Band nicht nur einen Trick auf Lager hat, um uns nach vorne zu treiben.

Viele Pfade angelegt

Im psychedelischen “Rat King” sind es der unermüdlich mäandernde Bass von Jakob und das kreative Schlagzeug von Patrick, während es in “Copkiller” die angriffslustigen Chöre sind und in “Roadkill” eher die sofort alles einnehmenden Flächen und die Tatsache, dass uns SUCK kaum Zeit zum Durchatmen geben. Und mit “Mama’s Got A Backpatch” haben SUCK einen waschechten Hit im Köcher, Humor beweisen sie wiederum mit dem herrlich klebrigen “Gimme Your Number”.

Sängerin Isabell gibt einfach nicht nach und ganz gleich, welche ihrer vielen stimmlichen Facetten sie präsentiert, jede überzeugt vom Fleck weg. Dass “Ribbit” auch die komplette EP “Frog” von SUCK enthält, fällt gar nicht auf, alles wirkt aus einem Guss. Das liegt daran, dass SUCK die Songs live erprobt, neu erfühlt und dann mit der nötigen Energie im Rücken neu aufgenommen haben.

Eines der besten Debüts der letzten Jahre

“Ribbit” von SUCK ist mit Sicherheit eines der besten Debütalben, das ich seit vielen Jahren gehört habe. Nicht nur, weil es total Bock macht, sich das anzuhören, sondern auch deshalb, weil SUCK damit gleich mehrere Pfade anlegen, die sie in Zukunft nach Belieben ausbauen können. Ultrageil wäre es natürlich, wenn sich nachfolgende Bands daran orientieren würden. Kassel hat sich 2022, mit MIA MORGAN und SUCK, musikalisch mehr als rehabilitiert, da geht wohl doch was.

Dauer: 31:02
Label: La Pochette Surprise Records
VÖ: 23.09.2022

Tracklist “Ribbit” von SUCK
Rip It
Gravedigger
Mama’s Got A Backpatch
Decadent Life
Copkiller
Gimme Your Number
Rat King
Lucifer
Roadkill
Bulletproof
Gloom Terror
Suk

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