Susann Pásztor – Genesis oder Warum das Lamm am Broadway liegen blieb – Review
Mit GENESIS hat Susann Pásztor für ihren Beitrag im Rahmen der Kiwi-Musikbibliothek eine der besten und interessanten Bands bisher abgekriegt. Leider hat der Verlag konsequenterweise auch das Siebzigerjahredesign aufgegriffen, was das Buch optisch eher weniger ansprechend macht. Doch mit Inhalt kann die Autorin vom Fleck weg überzeugen. Man ist sofort gefesselt von ihrer jugendlichen Faszination und ihren Erfahrungen mit der britischen Band GENESIS.
Echte Fanliebe spart Gossip aus
Aus der Sicht von Mimi, im Kreise ihres älteren Bruders und seiner Freunde, werden wir in auf eines der ersten Konzerte von GENESIS katapultiert. Mimi ist hin und weg von der Präsenz Peter Gabriels und kommt unverhofft zu von Fans gestalteten Batwings. Die machen sie, selbst im Kreis der Jungs, interessant. Den restlichen Respekt verschafft sie sich, indem sie einen GENESIS-Fanclub gründet und dafür ein kleines Magazin gestaltet. Die überlieferten Inhalte sind auch heute noch interessant. Auch die Haltung von Mimi, gewissen Gossip aus Prinzip nicht in ihre Fanzeitschrift aufzunehmen, kennzeichnen sie als echten Fan. Das Buch macht total Lust darauf, die Bandgeschichte nochmals vom hier beschriebenen Anfang aufzurollen. Und wieder ist es unfassbar, wohin sich diese Band gewandelt hat.
Von Liebe und Entlieben
Das Buch korrespondiert auch mit den ersten Liebeserfahrungen, die Mimi macht. Und auch die Beschreibungen von gemeinschaftlichem Hören der Alben, bei denen einfach mal alle 90 Minuten die Klappe halten, sind herrlich und machen etwas sentimental. Kurioserweise endet GENESIS von Susann Pásztor mit einem sanften Entlieben von der Band, nach dem Weggang von Peter Gabriel. Wer hätte auch ahnen können, dass Phil Collins nicht nur GENESIS weiterführt, sondern auch noch solo erfolgreich ist und auch Peter Gabriel solo durchstartet.
Seiten: 112
Verlag: KiWi-Taschenbuch
ISBN-10: 3462053949
ISBN-13: 978-3462053944
VÖ: 10.03.2022
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