Target - Deep Water Flames

Target – Deep Water Flames – Review

TARGET aus Chile waren eine der ersten Bands, die mit mir Kontakt aufgenommen haben und mich darum baten, in ihr Album „Deep Water Flames“ für eine Review mal reinzuhören. Ein Klick, der sich gelohnt hat, denn der progressive, extreme Tech-Metal ist nicht nur aufwendig komponiert, sondern auch noch richtig fett druckvoll produziert und die zehn Songs sind ansprechend arrangiert. Wer atmosphärische, harte Bands wie PITBULLS IN THE NURSERY, HYPNO5E oder (vorrangig die alten Alben) von GOJIRA mag, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören.

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Target, 2019

Polyrhythmik im freien Fall

„Deep Water Flames“ ist ein Reise. Eine harte, beschwerliche Reise durch dunkle Täler, bei der so manches Mal die Hoffnung zu schwinden scheint. TARGET haben ein wertiges, vielschichtiges Album geschaffen, das sehr detailliert vorgeht, und zwar in harten Momenten genauso wie in den weitläufigen, sphärischen. Die Band lässt sich Zeit für den Kompositionsaufbau, weiß, dass man für Stille sorgen muss, wenn man gehört werden möchte.

Dabei sind TARGET ganz sicher nicht zimperlich, zelebrieren jede Atmosphäre vollends. Stampfender Groove, Polyrhythmen und kreativ ansprechenden Strukturen in jedem einzelnen Song. Melodisch, hauchzarter Gesang duelliert sich mit gutturalem Gekeife, das direkt aus der Hölle zu kommen scheint. Unfassbar kraftvoll und flankiert von überragender Gitarren- und Schlagzeugarbeit von Luis Soto und Rodrigo Aria, die noch dazu stark abgemischt wurde.

Es fühlt sich an, als ob Sänger Andres Piña stellvertretend für jedes Wort einen Hinkelstein aufstellt oder einen unüberwindbaren Graben reißt. Einfach herrlich, wie der Bass von Rodrigo Castro immer mal wieder nach vorne knurrt und so schön den stabilen Rahmen sichert. Rein handwerklich ist „Deep Water Flames“ eine Meisterleistung. Kompositorisch ist es TARGET gelungen Anspruch mit Nachdrücklichkeit zu kombinieren, nach einigen Durchläufen kristallisieren sich markante Ohrwurmmomente heraus.

Schwerelose Dunkelheit

TARGET hantieren mühelos mit unterschiedlichen Stimmungen. Sie entziehen den Songs jeglichen Frohmut und jeden Funken Hoffnung. Im nächsten Moment reißen sie mit Gewalt die Wolken auf und sorgen für durchscheinende Sonnenstrahlen. Es ist in jeder Sekunde spürbar, dass „Deep Water Flames“ tatsächlich Substanz hat und sich TARGET bei der Entstehung Gedanken über Platzierung von Spitzen und Zusammenhänge der einzelnen Szenen gemacht haben. Auf „Deep Water Flames“ haben sich keine Füller oder Stangenware gemogelt. TARGET sind wieder ein Beispiel dafür, dass es auf der ganzen Welt noch unzählige, spannende Alben zu entdecken gibt. Faszinierend.

Dauer: 52:19
Label: Australis Records
VÖ: 31.01.2019

Tracklist „Deep Water Flames“ von TARGET
Immerse
Inverted Gloaming
No Solace Arises
Oceangrave
Surge Drift Motion
Submerged
Drowned in an Everlasting Mantra
Blackwaters
Random Waves
Emerge

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