Tear Them Down – No Sleep ‚Til Aröd – Review
Die schwedischen Punkrocker von TEAR THEM DOWN liefern mit „No Sleep ‚Til Aröd“ eine knackige EP ab. Unter 15 Minuten, dafür aber mit neuem Sänger an Bord, ballert sich das Quartett einmal durch fast alle möglichen Gangarten des Punks. Der Innovationstacho bleibt bei Null, es wird bei anderen Bands geklaut ohne Ende und TEAR THEM DOWN lassen jegliche eigene Handschrift vermissen. Dass die EP hier trotzdem besprochen wird, liegt einfach daran, dass die vier Musiker ihre Sache verdammt gut machen und manchmal gilt einfach: Lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht.
Bestnote für die Spielfreude
„No Sleep ‚Til Aröd“ überzeugt außerdem auch mit einem beachtlich guten Sound. Klar und differenziert tönen die fünf Songs aus der Anlage, lassen sich ohne Qualitätsverlust laut aufdrehen und jeder einzelnen Baustein wird bestens dargestellt. In Sachen Spielfreude fahren TEAR THEM DOWN ebenfalls volle Punktzahl ein. Nachdem etwas erschreckenden Start mit „What A Waste“ – der kurz vermuten lässt, dass die Band nun eine astreine Kopie von BEASTIE BOYS „Heartattack Man“ zum Besten gibt – feuern die Herren mit ordentlich Schmackes pfeilschnelle und vor allem eindrückliche Riffs ab. Mit dem knappen, aber in jeder Hinsicht tadellosen, Punkbrecher „The Nihilist Tone“, sagen TEAR THE DOWN musikalisch und inhaltlich alles, was gesagt werden muss. In eineinhalb Minuten wohlgemerkt, also Zeit wird hier nicht verschwendet.
Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht
Die Marschrichtung behält die Band bei, wobei man in 11 Minuten auch nicht wirklich viel falsch machen kann. Etwas ausgefallener wird es mit dem Hauch Reaggae in „A Thousand More“. Wer hier nicht an SUBLIME denkt, der kennt SUBLIME bisher einfach noch nicht. TEAR THEM DOWN wird Freunden der bereits genannten Bands gefallen. Auch Hörer, die mit NOFX, LAGWAGON oder THE GENERATORS vertraut sind, sollten mal reinhören. Originär ist die EP definitiv nicht, macht aber in dem Fall nichts. Die Band hat sichtlich Spaß am Musik machen, nicht nur die infektiösen Singalongs deuten darauf hin. Aber sie schon seit 2010 besteht, kann man davon ausgehen, dass auch in Zukunft keine großen Innovationssprünge mehr folgen werden. Gerade aufgrund der Kürze wird die EP sicher öfter mal in der Anlage rotieren und live ist das mit Sicherheit auch fein.
Label: Plunk Records
Dauer: 11:08
VÖ: 11.05.2019
Tracklist „No Sleep ‚Til Aröd“ von TEAR THEM DOWN
What A Waste
The Nihilist Tone
A Thousand More
Redeem
No Sleep ‚Til Aröd
Zackigen Punk, der schnell auf den Punk kommt, machen auch die Schweden von PABLO MATISSE, die Review zum Album „Rise“ findet ihr hier. Und als aktuelle Senkrechtstarter darf man mit Fug und Recht die VIAGRA BOYS bezeichnen, das Video zum Song „Just Like You“ findet ihr hier.