Lest die Review zu "Thoughtless Cruelty" von THANK bei krachfink.de

Thank – Thoughtless Cruelty – Review

Wer die britische Band THANK auch mit dem Song „Think Less“ kennengelernt hat, wird von ihrem ersten Album „Thoughtless Cruelty“ unter Umständen erst etwas verwirrt sein. Die neun Songs sind zwar alle, wie zu erwarten war, auch konsequent rhythmusbetont, klingen aber eher wie live eingespielt und doch locker aus der Hüfte geschossen. Den ganz besonderen Humor haben sich THANK bewahrt, ebenso wie die repetitive Vorgehensweise, obendrauf wurde noch mit einer Prise sperrigem Pop garniert. Und um mal auf den eigenen Jahresrückblick 2022 zurückzukommen, eigentlich gehört die Platte da auch mit rein. Die Band aus Leeds besteht (mittlerweile) aus fünf unterschiedlichen Typen, jeder Einzelne ein Unikat.

I bet you think that pretty clever, don’t you?

Wenn THANK in „Thoughtless Cruelty“ mit dem flächigen „From Heaven“ einsteigen, konzentriert man sich erstmal nur auf Vinehill-Cliffes ungewöhnlichen Gesang. Dass sich dabei nebenbei und beinahe unbemerkt ein eindrucksvoller Klangfilter entfaltet, überhört man beinahe. Doch THANK sind keine Band, die uns in Sicherheit wiegen wollen.

Dementsprechend geht es in „Good Boy“ mit guten Vorsätzen und einem in der Szene gerade frisch etablierten Mix aus Techno und Noise-Punk weiter. Eine explosive Mischung, die schnell zündet und uns die selbst erfüllende Prophezeiung ins Hirn hämmert. Das Leben wäre so viel einfach, wenn ich nur die richtigen Entscheidungen treffen würde… Dem ist nichts hinzuzufügen.

Direkte Beeinflussung, kreativ transferiert

Die religiösen Töne, die THANK anschlagen, wird man als 08-15-Hörerin nicht wahrnehmen. Keine Angst, es wird nicht gepredigt, sondern eher die Tatsache, dass man von Kindesbeinen an davon geprägt wird und der Sänger auch noch gegenüber einer Kirche wohnt, hat Spuren hinterlassen. Der Hit auf „Thoughtless Cruelty“ ist mit Sicherheit die zynische Hymne „Dread“ auf die erfolgreiche Erfolglosigkeit und den Druck der Vergangenheit, beides lastet auf Künstlerinnen und Künstlern in London.

Abgesehen von den kreativen und teilweise echt schrägen Kompositionen („No Funeral“), die einerseits sehr intuitiv klingen und doch in ihrer Anarchie perfekt abgestimmt sind, ist der schnelle Wechsel von Spaß und echter Sozialkritik auffallend fließend. „Thoughtless Cruelty“ ist ein interessanter Trip, mit Betonung auf Groove. „Thougthless Cruelty“ von THANK ist eine grellbunte, musikalische Wundertüte, die bisschen zu prall befüllt wurde.

Dauer: 32:11
Label: Box Records And Exploding in Sound
VÖ: 04.02.2022

Tracklist „Thoughtless Cruelty“ von THANK
From Heaven
Good Boy
Punching Bag
Paris Syndrome
Dread
A Social Contract
Very Cool
Plausible Deniability
No Funeral

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