The Beat-Hells – s/t – Review
Punkband covert BEATLES und nennt sich dafür THE BEAT-HELLS. Oh je, das klingt wirklich spannend. Nicht. Aber umso besser, denn das was Sibbi von ITCHY mit seinem Kumpel Neil Starr (PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS / ATTACK! ATTACK!) während der Pandemie aus purer Liebe zu den lauten Pilzköpfen zusammenzimmert hat, klingt überraschend gut und macht Laune. Das liegt zum einen daran, dass die beiden sich nicht auf die offensichtlichen – und schon vielerorts zu Tode gekauten – Hits konzentriert und auch einige Perlen entstaubt haben.
Hinterm Schlagzeug wechseln sich die Drummer von SPORTFREUNDE STILLER, DONOTS, ITCHY, ZEBRAHEAD, KILLERPILZE; BLACKOUT PROBLEMS, STATES AND EMPIRE, EMIL BULLS, PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS und VAN HOLZEN ab, sodass man getrost von einem Punk und Rock-Allstar-Projekt sprechen kann. Jetzt habt ihr aber Bock drauf, oder?
Der Anfang von allem
Es ist mitnichten so, dass THE BEATLES zufällig Erfolg hatten. Deshalb ist es auch nicht zu befürchten, dass THE BEAT-HELLS die Songs einfach auf ein paar Powerchords eindampfen können. Das haben sie aber auch nicht vor und seltsamerweise – mir ist selbst bewusst, wie groß dieser Sprung ist – erinnert mich vieles an diesem Album an die kommende Platte von DANKO JONES, die gerade zu Rezensionszwecken oft bei mir rotiert. „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club“ oder „Helter Skelter“ klingt astrein nach breitbeinigem Rock. Und die geschmeidigen Melodien – heute sagt man dazu Sing-a-Longs – haben THE BEAT-HELLS grandios aufgenommen.
„I Wanna Be Your Man“ fadet leider aus, überzeugt aber trotzdem und regt zu einem niemals enden wollenden Ohrwurm an. Gleiches gilt für „USSR“ – wenn Mutti bisschen einen über den Durst getrunken hat, dann wird im Partykeller wild um die Lichtampel gepogt. Auch den Bogen von „Magical Mistery Tour” spannen THE BEAT-HELLS am Ende schonungslos auf, stimmlich überraschend und echt packend dynamisch.
Music matters
„Taxman“ hat einen leichten Grunge-Einschlag und generell pfeffern THE BEAT-HELLS die Cover mit andere Stilrichtungen. Übrigens einer der vielen Songs, die auch heute noch inhaltlich Bestand haben. „I Saw Her Standing There“ stürmt nach vorne, was absolut folgerichtig klingt. Hört man sich das Original an, dann kann man auch die vollmundige Aussage „die BEATLES haben alles erfunden“ einfach nur abnicken.
Aha, so sinnvoll konnte man sich also auch die Zeit während der Pandemie vertreiben. Und selbstverständlich ist es naheliegend, sich als Musiker*in auf die erste Rockband überhaupt zu besinnen. THE BEAT-HELLS zünden die gute-Laune-Kanone und das kam jetzt echt überraschend, Boom! Mit so vielen Wow-Momenten war tatsächlich nicht zu rechnen. Alleine der schleppende Gitarrenstampfpart von „Goodday Sunshine“ und der abschließende Groove-Hammer „Helter Skelter“ waren es wert. Hoffentlich nehmen alle beteiligten Bands mindestens einen Song in ihr Liveset auf. Sollte man eh mal zur Regel machen, dass jede Band mindestens einen BEATLES-Song covern muss.
Dauer: 31:00
Label: Eigenproduktion
VÖ: 30.07.2021
Tracklist „s/t“ von THE BEAT-HELLS
Please Please Me
Help
Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band
I Wanna Be Your Man
I Feel Fine
Privat
USSR
Ticket To Ride
Magical Mistery Tour
Taxman
I Saw Her Standing There
Gooday Sunshine
Until There Was You
Paperback Writer
Helter Skelter
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