The Modern Times - Algorhythmic Dance Music

The Modern Times – Algorhythmic Dance Music – Review

THE MODERN TIMES aus Norwegen sind eine dieser Bands, die leicht übersehen werden können. Schaut man sich das Artwork zu ihrem Album “Algorythmic Dance Music” nur kurz und oberflächlich an, könnte man Gefahr laufen, das quirlige Quintett fälschlicherweise unter Etno- oder Weltmusik einzuordnen. Dabei zocken die selbsternannten part time punks aus Norwegen einen ganz speziellen gute-Laune-Sound. Dabei überzeugen sie durch ihr lustigen und zynischen Texte und ihren sehr gelenkigen Sound. Musikalische und textliche Widerhaken lauern an jeder Ecke, nur um den Hörer kichernd und unerwartet anzufallen. Dabei wirken THE MODERN TIMES keineswegs albern oder unseriös. Die Band weiß Bescheid, kann handwerklich und intellektuell überzeugen.

Macht schon Spaß fun zu haben, oder?

Sollten Booker über THE MODERN TIMES stolpern, würde ich empfehlen zuzuschlagen. Die Band wird live auf jeden Fall zünden und von wildem Gezappel bis zu ausgelassener Polonaise alles anzetteln können. Dann bitte in Kombination mit unserem allseits verehrten MAMBO KURT. Dem huldigt die Band nämlich, was schon ihren speziellen Humor grob umreißt. “It’s the best time in history, to be openly gay” singen THE MODERN TIMES in ihrem Song “It’s Sure Fun To Party”, einer lässigen Hymne an das Slackertum und ein Befreiungsversuch derjenigen, die sich selbst zu ernst nehmen. Das folgende “Stuck At Work” greift eine ähnliche Philosophie auf. Arbeiten als Mittel zum Zweck und dann bitte die Sau rauslassen, so oft es geht. Sänger Magnus erinnert stimmlich häufig an THE VIOLENT FEMMES, Spuren von LES SAVY FAV lassen sich ebenfalls finden und auch sonst, haben THE MODERN TIMES einfach nichts liegenlassen, was sich in den letzten zwanzig Jahren Rockmusik bewährt hat.

THE MODERN TIMES feiern den Moment

“Algorythmic Dance Music” ist eine wahre Motivationsspritze, die in weniger als dreißig Minuten wirkt und nur ganz marginale Abnutzungsspuren aufweist. “Everything Is Going To Be Fine” zerschmettert mit einem gelungenen Gitarrensoli und ausladendem Siebzigerjahrenebel jegliche Zweifel. Letztendlich geht es ja auch immer irgendwie gut, isso. Das hüpfende “Dementia” (nein, er singt nicht ‘Die Menschheit’) könnte sich zum Szenehit mausern, der Refrain ist wirklich bezeichnend und unverschämt eingängig. Bassist Terje treibt den Hörer wippend vor sich her, während der Rest der Bande breit grinsend skandiert. Nicht nur hier fällt auf, dass die Band selbst richtig Spaß an ihrer Musik hat und hier nicht unter Leistungsdruck abliefern muss.

Think different, like everyone else

THE MODERN TIMES sind eine typische D.I.Y.-Band, die sich der Musik aus Spaß an der Freud widmen und nebenbei noch ein persönliches Ventil für ihren eigenen Alltagsfrust haben. “Algorhythmic Dance Music” ist ein positives, eingängiges und abwechslungsreiches Album, THE MODERN TIMES entlarven damit, dass doch nicht nur überall Schatten ist. Lacht mal wieder, Diggis!

Dauer: 25:48
Label: Black Pop Records
VÖ: 30.08.2019

Tracklist “Algorhythmic Dance Music” von THE MODERN TIMES
Scared
Am I Losing Touch
It Sure is Fun to Party
Stuck at Work
Everything is Going to Be Fine
Algorhythmic Dance Music
Conflict Avoidance
Dementia
Ads
The World Needs More Parties

Artikel, die Dir gefallen könnten:
PONTE PILAS veröffentlichen neuen Song “Vegetable Soup”
Interview mit THE MODERN TIMES zu “Algorythmic Dance Music”
THE SEWER RATS – Magic Summer
DUNE RATS – Hurry Up And Wait
SCHARPING – Power Play (EP)
WONK UNIT – Terror
LAGWAGON – Railer
THE MODERN TIMES – Algorhythmic Dance Music
DINOSAUR PILE-UP – Celebrity Mansions
THE CHATS – Get This In Ya (EP)
ANGEL DU$T – Pretty Buff
VIOLENT SOHO – Everything Is A-Ok
CHILDREN COLLIDE – Time Itself

THE MODERN TIMES bei Facebook

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert