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The St Pierre Snake Invasion – Galore – Review

Mit ihrer neuen Platte „Galore“ machen die Engländer von THE ST. PIERRE SNAKE INVASION aus Bristol ihrem Bandnamen alle Ehre und sind hoffentlich auch bald bei uns in aller Munde. Wuselig und angriffslustig wie eine wilde Meute Schlangen bewerfen sie uns mit Tönen und attackieren uns akzentuiert aus allen möglichen Winkeln. Zur Beruhigung gibt es dann vereinzelt beruhigende, schon fast hypnotisch züngelnde Töne.

Aber im Zentrum des Albums steht wilder Groove und eine neue interessante Interpretation von Mathcore, die mit Punk und Indie rangelt. Eine angenehm erfrischende und schnell einnehmende Platte, für Fans von Rock und Rhythmus, deren Moshattacke auch gerne tanzbar sein darf.

THE ST. PIERRE SNAKE INVASION 2023, Copyright by Church Road Records

Mit den Händen im Feuer

„Galore“ von THE ST. PIERRE SNAKE INVASION verschwendet keine einzige Sekunde, steht sofort breitbeinig im Türrahmen. Beantwortet keine Fragen und zerrt uns einfach mit. Das Chaos hat System und so reiht man sich gerne ein und lässt sich von den Drums und den schrägen Gitarren nach vorne treiben, erstmal keine Ahnung wohin überhaupt. Das Quintett weiß mit dem Sprengstoff umzugehen, kurz bevor der Kopf platzt, ziehen sie dann doch zurück und lassen uns einen kurzen Moment, um den Herzschlag zu beruhigen. Sowas nährt sich eher von Einflüssen bei EVERY TIME I DIE, die ja gerade personell etwas straucheln, aber auch von THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder von KILLER BE KILLED.

Es geht also um Groove, um Fläche und darum, den fucking Körper in Wallung zu bringen, ihn aufzuregen und als Medium für den darin gelagerten Frust zu nutzen. Raus damit, Musik kann beim wütend sein durchaus helfen. THE ST. PIERRE SNAKE INVASION haben einen seltsamen Humor und durchkreuzen die heftigsten Stellen mit ungewöhnlichen Synthies oder überspitzten Harmonien („I Pray To Liars“).

Eine Band beißt sich fest

„Galore“ von THE ST. PIERRE SNAKE INVASION ist auf jeden Fall ein Album, das man nicht so schnell vergisst. Das liegt an der Wucht, aber auch so skurril wirkenden Momenten, wie dem Metallofon in „Midas“ oder den vielen Einzelheiten, die die Band fitzelweise vor uns entblättert. Im Titelsong leeren THE ST. PIERRE SNAKE INVASION gefühlt einen Sack Flöhe vor uns aus, bändigen das eigens veranstaltete Chaos aber so gekonnt, dass man eher an GONE IS GONE denken muss. Oder eben an ein gelungenes Mash-up von 2MANYDJs.

In manchen Momenten führt uns die Band also vollkommen beabsichtigt und ähnlich wie MELTED BODIES an die Belastungsgrenze, malträtiert uns so lange, bis wir doch anders zuhören und die eingängige Melodie finden. Die Gitarren geben oft, aber nicht ausschließlich, den Ton an. Eigentlich kann man schlecht einzelne Songs herauspicken, denn „Galore“ von THE ST. PIERRE SNAKE INVASION wirkt eher durch seine gesamte Kraft nach.

Dauer: 36:10
Label: Church Road Records
VÖ: 21.04.2023

Tracklist „Galore“ von THE ST. PIERRE SNAKE INVASION
Kracked Velvet
Midas
Submechano
Galore
To Sleep Well
Every Sun
The Overlook
Apex Prey
That There’s Fighting Talk
I Pray To Liars

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