The Used - Heartwork Artwork

The Used – Heartwork – Review

Die amerikanische Pop-Post-Hardcoreband THE USED unterstreicht mit ihrem mittlerweile elften Album “Heartwork” ihren Status als alte Hasen. Der Sound hat sich immer marginal verändert, aber grundsätzlich weiß man schon, was bei Bert McCracken und Co rumkommt.

The Used Bandfoto 2020
THE USED, 2020

Kein Schreien um jeden Preis

Der Opener “Paradise Lost a poem by John Milton” und das folgende “Blow Me feat. Jason Aalon Butler” könnten gut und gerne als neue Songs von BILLY TALENT durchgehen. THE USED drücken auf die Tube und man lässt sich gerne mitreißen. Nach 19 Jahren Bandgeschichte sind solche effektiv konzipierten Abfahrten musikalisch erwartbar, dass THE USED den nötigen Schmackes dafür mitbringen, ist nicht selbstverständlich. Von da an geizt das Quartett etwas mit aggressiven Shouts und konzentriert sich eher auf die Hymnen zum Mitschwoofen. “I wanna be big, bigger than life” singt Bert McCracken, mit gutturalem Gekeife käme er da nicht so weit. Der Band gelingt es über lange Strecken nicht in zu zuckrige Gefilde abzudriften. Man muss den cheesigen Poptouch eben mögen, dass die Band ihn beherrscht, steht aber außer Frage (“The Lighthouse”).

“Heartwork” wurde stark produziert, hat genügend Wumms und ausreichend Nuancen. Und trotz aller mainstreamigen Tendenzen, ist es kein Album für nebenbei. THE USED fordern Aufmerksamkeit und hab einige kompositorische Tricks und Kniffe in petto. Auch im Hinblick auf Refrains treffen die Vier ins Schwarze (“Gravity’s Rainbow”), häufig müssen die Refrains aber den kompletten Song tragen. Die Texte sind meist auf freundschaftliche und Liebesbeziehungen bezogen, THE USED erklären uns nicht die Welt und machen keine großen Fässer auf.

Bisschen Schwund ist immer

47 Minuten sind wohl etwas zu ambitioniert und nicht jeder Song wertet “Heartwork” auf, die beiden Interludes zum Beispiel eher nicht. Manches ist redundant und einiges auch zu unentschlossen (“Wow, I Hate This Song”). Man kann gerne über die elektronischen und tanzbaren Ausschweifungen meckern, aber rein handwerklich sind THE USED mit Songs wie dem fantasievoll pumpenden “Cathedral Bell” ganz vorne dabei und gerade in diesen Momenten klingen sie extrem authentisch. Gleiches gilt für das ausscherend tänzelnde “1984 (infinite jest)” mit dem sanft, aber vehement drückenden Riff. Wer THE USED bisher mochte, darf zugreifen und Freunde von grenzüberschreitendem Post-Hardcore mit Pop ebenfalls.

Dauer: 46:17
Label: Hassle Records
VÖ: 24.04.2020

Tracklist “Heartwork” von THE USED
Paradise Lost, ein Gedicht von John Milton
Blow Me
BIG, WANNA BE
Bloody Nose
Wow, I Hate This Song
My Cocoon
Cathedral Bell
1984 (infinite jest)
Gravity’s Rainbow
Clean Cut Heals
Heartwork
The Lighthouse
Obvious Blasé
The Lottery
Darkness Bleeds, FOTF
To Feel Something

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