Lest die Review zu "The End Will Show Us How" von TREMONTI bei krachfink.de

Tremonti – The End Will Show Us How – Review

Mit „The End Will Show Us How“ legt die amerikanische Rockband TREMONTI immerhin schon die sechste Platte in vierzehn Jahren vor. Aufgrund der markanten Stimme und des sonstigen Wirkens von Sänger und Gitarrist Mark Tremonti (CREED, ALTER BRIDGE) verschwimmen die Bands zwar etwas, der Musiker bleibt seiner eigenen Linie aber treu. Langsam aber sicher kletterten die Vorgängeralben von TREMONTI auch in den deutschen Charts nach oben; Beharrlichkeit und Können zahlen sich aus.

Eine Band für diejenigen, die gerne wissen möchten, was sie erwartet und trotzdem Wert auf Qualität legen. Die Kompositionen vereinen weiterhin harte Metal-Passagen mit kraftvollen Fragmenten, während TREMONTI gleichzeitig Balladen gekonnt umsetzt. Die Stücke sind abwechslungsreich und zeichnen sich durch dynamische, wellenförmige Strukturen aus. Wer kann, der kann eben und so ist die jahrzehntlange Erfahrung mit Sicherheit ein dicker Pluspunkt.

TREMONTI 2024, Foto von Chuck Brueckmann

Das komplette Besteck zwischen Ballade und Metal

TREMONTI verarbeiten in „The End Will Show Us How“ nahezu die gesamte musikalische Bandbreite – von Hard Rock über Alternative Metal bis hin zum für sie selbst in jungen Jahren prägenden Grunge („Now That I’ve Made It“). In diesen nostalgischen Momenten erreichen sie eine bemerkenswerte Tiefe und sind unheimlich präsent. Produzent und langjähriger Freund Michael „Elvis“ Baskette (u.a. ALTER BRIDGE, SEVENDUST…) leistet hier hervorragende Arbeit; das ist sein musikalisches Metier, und hier holt er für die Band das Optimale heraus. Das gilt auch für den anschwellenden Opener „The Mother, The Earth and I“, ebenso wie für die gefühlt drölftausendste Verwurstung von Elementen aus Phantom der Oper. Eine gute Idee, mit einem Song einzusteigen, der zeitgemäß auf Endlichkeit hinweist und versucht, alle Unterschiedlichkeiten auf die wesentliche Gemeinsamkeit zu schmelzen. Es lohnt sich, auch ein Ohr auf die Texte zu haben; trotz einiger klischeehaften Signalwörter sind die Gedanken zur Selbstermächtigung und dem Nutzen der Momente durchaus interessant.

Paradebeispiel für musikalische Kontinuität

„The End Will Show Us How“ von TREMONTI ist im besten Sinne vorhersehbar, aber immer so offensiv aufgeladen mit dem Willen, Musik zu machen und gut sein zu wollen, dass am Ende doch ein angenehmes Gefühl bleibt. Mark Tremonti weiß nicht nur, welche Themen und Schlagwörter weltweit ziehen sondern auch genau, wie und wann seine Stimme am besten wirkt. „Live In Fear“ geht sofort in die Vollen, stoppt immer wieder ab, um zu einem brachial-melodischen Refrain und somit seinem großen Moment anzusetzen. Einige Spielereien in der Produktion sind allerdings stark aus der Mode gekommen. Live fällt das weg und wird dementsprechend deutlich besser funktionieren. Sobald Tremonti, angetrieben von Ryan Bennetts zweckdienlichen Drums, zu einem seiner kunstvollen Soli ansetzt, juckt es sowieso niemanden, welche Töne genau er in welcher Reihenfolge abnudelt.

TREMONTI setzen auf Langlebigkeit

Das Album ist also gespickt mit zahlreichen Highlights wie dem düsteren „Nails“ oder dem wild nach vorne riffenden „I’ll Take My Chances“, auch wenn der große Hit für die Ewigkeit wieder nicht am Start ist. Den werden TREMONTI wahrscheinlich auch nicht mehr bringen, aber am Ende eine gute Bilanz aus starken Kompositionen vorweisen können, die sie im direkten Vergleich mit kurzzeitig erfolgreichen Bands besser dastehen lassen. TREMONTI steht es außerordentlich gut, mehr auf den Moment zu setzen und weniger ambitioniert auf den Effekt zu achten.

Dauer: 48:49
Label: Napalm Records
VÖ: 10.01.2025

Tracklist „The End Will Show Us How“ von TREMONTI
The Mother, The Earth and I
One More Time
Just Too Much
Nails
It’s Not Over
The End Will Show Us How
Tomorrow We Will Fail
I’ll Take My Chances
The Bottom
Live In Fear
Now That I’ve Made It
All The Wicked Things

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