Turmion Kätilöt – Omen X – Review
Seit zwanzig Jahren lärmen die Humppa-Techno-Metaller von TURMION KÄTILÖT nun schon durch die Lande, ihr neues, zehntes Album „Omen X“ arbeitet weiter nach der bewährten Erfolgsformel. Man kann über solche Bands ätzen wie man will, es bringt Spaß und darüber hinaus ist es auch lobenswert, wie viel Mühe sich die Truppe mit der optischen Umsetzung macht. Rock ist Show und Metal sowieso.
Bei der Gründung wahrscheinlich gar nicht beabsichtigt, aber mittlerweile überschneidet sich der Sound auch stark mit der immer größer werdenden Beliebtheit von K-Pop. Schon mit dem Uffz-Uffz-Opener „Totuss“ spalten TURMION KÄTILÖT die Masse in hate it or leave it. Wer dann auch noch beim durchaus überraschenden Slidegitarren-Interlude in anschließenden Pompösstampfer „Gabriel“ dabei ist, kennt eh keine Grenzen.
Unfassbarer Detailreichtum
Bei den ersten Durchläufen von „Omen X“ ist man wie immer überfahren, TURMION KÄTILÖT gehen brachial vor und überborden ihre Kompositionen bewusst. Setzt dann die erste Vertrautheit ein, bemerkt man die vielen Feinheiten, die eben für den langjährigen Erfolg sorgen. Die hymnischen Chöre kommen genau im richtigen Moment („Kun Käsa Kuoli“) und lösen die kalten Beats mit einem warmen Melodieregen ab. Man bricht nicht zwangsläufig vor Rührung in Tränen aus, merkt aber deutlich, dass TURMION KÄTILÖT nicht gerade gefragt haben, wie viel der Fisch kostet oder festgestellt wurde, dass Maria es laut mag. Semi-positiv ausgedrückt, ist „Omen X“ also eine Platte, mit er man vertraut werden muss, ultra-positiv ausgedrückt, ist es ein Album, von dem man extrem lange etwas hat.
Im Zweifel für die Härte
Vor allem sollte man TURMION KÄTILÖT anrechnen, dass sie niemals ihre Kratzbürstigkeit aufgegeben haben. Wenn „Kuolettavia Vammoja“ mit dem Gebräu aus Synthies, Klavier und Stampfen über uns hereinbricht, könnte mühelos auch der Graf oder der Wendler mit seinem Gesang einsetzen. Aber die Finnen krächzen uns einen und betonen selbstbewusst immer ihre metallische und ruppige Seite.
Selbst wenn TURMION KÄTILÖT damit auf lange Sicht keine Furchen in die Herzen schlagen, sie sorgen mit „Omen X“ für eine gute Zeit und werden tatsächlich beiden Genres gerecht. Der Techno wirkt ebenso wenig halbherzig, wie die heftigen Riffs, beides hat musikalische Substanz. Also lasst ballern, Freunde!
Dauer: 46:59
Label: Nuclear Blast
VÖ: 13.01.2023
Tracklist “Omen X” von TURMION KÄTILÖT
Totuus
Gabriel
Vie Se Pois
Pyhä Kolminaisuus
Puoli Valtakntaa
Verestä Sokea
Isä Meidän
Sormenjälki
Käy Tanssiin
Kun Kesä Kuoli
Kuolettavia Vammoja
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