Vukovi – Fall Better – Review
Die schottische Band VUKOVI hantiert so leichtfertig mit Electro, Trancecore und Pop, dass man denkt es müsste genauso sein. „Fall Better“ folgt dem losen Konzept, das den Hörer gleich zu Beginn zum user „17359“ degradiert und ihm jegliche Privatsphäre und unentspannte Verkopftheit entzieht. Bunt und schrill soll es sein, VUKOVI bringen die ansteckende Energie mit, damit das Projekt auch funktioniert und sich die gute Laune viral verbreitet.
Wer auch nur ansatzweise mit DIE ANTWOORD, DON BROCO, MALLORY KNOW, ENTER SHIKARI oder der tanzbaren Seite von BRING ME THE HORIZON etwas anfangen kann, sollte den Noisy Pop Rock Janine Shilstone und Hamish Reilly als VUKOVI besser auf dem Schirm haben.
VUKOVI geben einen unmissverständlichen Tanzbefehl
Abgesehen davon, dass VUKOVI die ganz großen Gesten des Pops im Schlaf beherrschen, bringen sie zwischen den Zeilen auch eine gute Portion Wahnsinn mit. Wenn VUKOVI diese Wucht nur ansatzweise auf die Bühne bringen, stellt sich hier der PRODIGY-Effekt ein. Dann ist es urplötzlich gal, ob das dein vorrangiges Genre ist… wenn alle tanzen, dann wird eben mitgetanzt. Was soll schon passieren?! Dass „Fall Better“ nicht zu fluffig klingt, liegt an den brettharten Riffs, die VUKOVI immer zwischen die ultra eingängigen Refrains schleudern. Die Texte sind sehr offensiv, drehen sich um zwischenmenschliche Begegnungen, das Freischwimmen von Zwängen und die Frage, wie frei wir wirklich sind und wie vehement wir diese Freiheit verteidigen.
Was VUKOVI neben der angenehm offensiven Art so liebenswert macht, ist diese asiatische Naivität, die sie ganz plötzlich aus dem bunten Hut ziehen („Aura“, „Play With Me Cos I Can Take It“). „Behave“ wildert in den Strophen ganz ungeniert bei OASIS und dreht sich im Refrain um 180 Grad, um im Konfettiregen auf Dance Dance Revolution zu landen. Bei „Verify Your Worth“ hat der user noch die Möglichkeit auszusteigen. Außer er gibt alle ihn identifizierenden Daten ein, dann geht es in die nächste Runde.
Hello Weirdos
VUKOVI wird euch überwältigen, wenn ihr auf Ohrwürmer und den hitzen Wechsel von Rock und Pop steht. Dass hier nicht zwei Männer um das Mikro kämpfen, wie es bei einem Großteil der Metalcorebands der Fall ist, ist ein Vorteil für VUKOVI. An Popstandards gemessen, hat Janine Shilstone eine überragende Stimme. Leider fällt „Fall Better“ am Ende kompositorisch etwas ab. Dass sich die mittelmäßigen Songs „I’m Sorry“, „Where Are You“ und „White Lies“ am Ende und nach den Highlights einordnen, ist taktisch etwas unklug und verwässert den sehr guten Gesamteindruck von VUKOVI.
Zum Glück gibt es mit „Run/Hide“ noch einen angemessenen Ausputzer, mit bunten Luftballons, Uffz Uffz, nach vorne ziehenden Riffs und einer dicken, bassigen Basis. Wer schon als Kind der Lichtorgel bei Opa im Partykeller nicht widerstehen konnte, wird hier Spaß haben.
Dauer: 35:14
Label: VKVI Records
VÖ: 24.01.2020
Tracklist „Fall Better“ von VUKOVI
17359
Violent Minds
Aura
C.L.A.U.D.I.A
Behave
Play With Me Cos I Can Take It
Verify Your Worth
All That Candy
I’m Sorry
Where Are You
White Lies
Run/Hide
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