War Orphan – Unite – Review
WAR ORPHAN bleiben den Vorurteilen des Hardcores mit ihrer Platte “Unite” treu. Im positiven und negativen Sinne. Zum einen gibt es Songs, die allesamt direkt auf die Zwölf schellen, aber sonderlich innovativ ist das nicht. Im Line-up tummeln sich Ex-Musiker von SICK OF IT ALL, BARFBAG, REACH, QUIJIPIG und LORDS OF THE DRIFT. Letztendlich ruft bei Hardcore sowieso fast niemand mehr nach Neuerungen und deshalb erfüllt “Unite” eigentlich genau seinen Zweck.
Grob, kantig und tanzbar und natürlich immer die Missstände der Gesellschaft anprangernd, stacheln WAR ORPHAN uns maximal an. Die Riffs sind scharf und flächig, die Drums treibend und hakenschlagend, also langweilig wird es definitiv nicht.
Die alte Wut auf die gleichen Dinge
Im Hardcore 2023 noch wirklich Fuß zu fassen, ist gar nicht so einfach. Alte Fans greifen auf die alten Bands zurück und Bands wie TURNSTILE machen gleich eine ganz neue Fangemeinde auf, bei der die Alten überwiegend die Nase rümpfen. WAR ORPHAN richten sich eher an die erste Gruppe und jonglieren mit den üblichen Botschaften. Lasst euch nicht unterkriegen, weitermachen, Kopf hoch und alle zusammenhalten. Mir persönlich ist das mittlerweile musikalisch und inhaltlich zu wenig, aus Nostalgiegründen kann sowas als Supportband natürlich trotzdem Spaß bringen.
Klingt wie, aber sei’s drum
“Heavy Weighs The Crown” kurvt sich beispielsweise ordentlich nach vorne, der Gesang sitzt und wirkt authentisch, hier spielen WAR ORPHAN einen ihrer Pluspunkte aus: Man merkt nämlich, dass die Band richtig Bock hat, den Hardcore schon immer lebt und somit einfach das spielt und macht, was ihnen tatsächlich etwas bedeutet. Mit Sicherheit finden sich da draußen noch einige, die Bock auf die nächste Klingt-wie-Band haben. Gut gemacht ist “Unite” von WAR ORPHAN, von daher… go for it. Aber legt man “Unite” zum Beispiel neben “Diaspora Problems” von SOUL GLO, wirkt es wie ein laues Lüftchen.
Dauer: 25:45
Label: Stay Gold Records
VÖ: 17.02.2023
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