Wishless - Heal Artwork

Wishless – Heal – Review

WISHLESS legen mit „Heal“ schon ihr drittes Album vor, auf dem Plan steht poppiger Rock mit mittlerem Trab. Das klingt einerseits deutlich schnarchiger als es ist und auch stark nach den zu großen Gesten, die die Band aber nur sehr wohl dosiert einsetzt. Wer auf die guten alten Balladen im Sinne von RONAN KEATING steht, wird mit den zehn Songs Freude habe. WISHLESS gelingt es auch jeglichen Dorfcharme abzustreifen und tatsächlich einfach ordentlich gemachten Rock abzuliefern.

Poppiger Rock ohne Rutschgefahr

Das liegt sicher auch an der angenehm rauchigen Stimme von Sänger Thomas Rüsche und den wirklich sehr gut abgewogenen Spitzen. WISHLESS geizt sicher nicht mit emotionalen Highlights und typischen Schlagwörtern und Sätzen, aber so richtig unangenehm wird es nie. „As Lovely As Strange“ fächert sich im Refrain schön auf und kurz bevor es zu gemütlich werden könnte, grätscht ein Gitarrensolo dazwischen. Besonders auffällig ist die Produktion von „Heal“, die dem Material in jeder Sekunde zweckdienlich ist und nicht zu künstlich klingt. Etwas weniger Zurückhaltung würde WISHLESS trotzdem guttun. Wenn es nämlich dann mal etwas zackiger wird „Break My Love“ und die Gitarren aufdrehen, klingt es, als ob ein Knoten platzen würde. Die anderen Songs wirken im Vergleich dann rückblickend etwas steif und WISHLESS können überraschend gut mit dem erhöhten Tempo und Härtegrad umgehen. Auch der Gesang wirkt dann verspielter und somit auch mitreißender.

Ruhig mehr Dampf wagen

WISHLESS sind eine offene Band, die eben nicht vor sich hindümpelt, sondern musikalisch und im Vortrag offen nach außen wirkt. Für meinen Geschmack watet das alles noch zu viel auf einer Stelle, aber grundsätzlich ist es erfrischend mal wieder poppigen Rock zu hören, der sich eine gewisse Roughness bewahrt hat und nicht gewollt auf schmierig macht. Im abschließenden „For A While“ strecken sich WISHLESS ganz unerwartet in Richtung Folk und urplötzlich entsteht eine immens packende Stimmung. Mehrstimmiger Gesang und entspannte Akustikgitarren stellen unweigerlich die Nackenhaare auf, woher kommt plötzlich diese LORD-HURON-Haftigkeit? Die Band rückt noch weiter weg von irgendwelchen Plattitüden und zeigt, dass noch deutlich mehr Potenzial im Songwriting vorhanden ist. Auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.

Dauer: 37:16
Label: DistroKid
VÖ: 28.02.2020

Tracklist “Heal” von WISHLESS
Tower
Rewind
As Lovely As Strange
Breath For You
Drying Out
Rain
Break My Life
Way More Harder
Heal
For A While
Stand Straight
Like A Stranger In My Heart
I Don’t Wanna Wake Up
Has Your Honey Gone Away

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