YEAR-OF-NO-LIGHT-Consolamentum-Cover

Year Of No Light – Consolamentum – Review

Nach acht Jahren melden sich YEAR OF NO LIGHT mit einem lauten Rumms namens “Consolamentum” zurück. Das bezieht sich auf ein Aufnahmeritual der Katharern und genau dieses Stichwort – Katharsis – ist entscheidend. Alle, die die Franzosen und ihren Sound bereits kennen, wissen, was sie erwartet und werden nicht enttäuscht werden. Ja, so einfach kann man sich das machen. Für alle, die überzeugt werden wollen oder müssen, sollte gesagt sein, dass der instrumentale Post-Doom-Sludge-Metal von YEAR OF NO LIGHT schwer verdaulich ist. Das liegt an der bildlichen Art der Komposition, einhergehend mit dem körperlichen Empfinden bei lebendigem Leibe eingemauert, gesteinigt zu werden oder in einen niemals enden wollenden Schacht zu fallen.

Eine bewährte Formel, die funktioniert

Allerdings muss man festhalten, dass der Start nicht sonderlich gut gelungen ist und sich doch sehr in die Länge zieht. Selbst, wenn man YEAR OF NO LIGHT und ihre Vorgehensweise kennt, will man doch den aufbauenden Prozess verkürzen und gleich zur Eruption kommen, die sich ganz unmissverständlich ankündigt. Doch im weiteren Verlauf steigert sich “Consolamentum”, glänzt durch eine in Schwarz getränkte Repetition, die die Nackenhaare aus zweierlei Gründen aufstellt.

Zum einen ist das diese feine Finsternis, dieser überall lauernde und traurige Schleier, der über allen Kompositionen liegt. Und dann natürlich das befreiende Gefühl, wenn alle Instrumente gemeinsam eskalieren und sich dieser erlösende laute Krach ergibt. “Réalgar” tänzelt da etwas aus der Reihe und eröffnet mit zersplitterter Post-Rock-Trauer, die sich dann aber doch in das bereits bekannte Muster einfügt.

Weniger überraschend, trotzdem überzeugend

Man kann YEAR OF NO LIGHT allerdings vorwerfen, dass sie bei der Präsentation ihrer Tricks zwar handwerklich vortrefflich, aber nicht sonderlich subtil sind. Man weiß also immer, in welche Richtung “Consolamentum” sich bewegen wird und wird nicht sonderlich überrascht oder gar mal an der ausgestreckten Hand verhungern lassen. Die Band baut das Setting auf und man bekommt ganz genau das, was angekündigt wurde.

Und das ist im Fall YEAR OF NO LIGHT eben trotzdem noch verdammt viel. Schon aufgrund des üppigen Line-ups, können YEAR OF NO LIGHT leicht Druck aufbauen, Riffwände hochziehen und wieder einstürzen lassen. Der Klimax, den die Drums in “Interdit Aux Vivants, Aux Morts Et Aux Chiens” durch ihre stoische Wucht erreichen, ist enorm. Man vermisst den Gesang keine Sekunde. Für alle Neueinsteiger*innen wird es erst eine Umstellung sein, sich komplett auf die Sprache der Instrumente einzustellen. YEAR OF NO LIGHT sind dafür der perfekte Begleiter!

Dauer: 55:10
Label: Pelagic Records
VÖ: 02.07.2021

Tracklist “Consolamentum” von YEAR OF NO LIGHT
Objuration
Alétheia
Interdit Aux Vivants, Aux Morts Et Aux Chiens
Réalgar
Came

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