JFK Revisited 2021 Artwork

JFK Revisited – Die Wahrheit über den Tod an John F. Kennedy – Review

Mit dem Kinofilm „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Tod an John F. Kennedy“ widmet sich der Regisseur Oliver Stone erneut dem legendären, ungeklärten Kriminalfall: Der Ermordung von John F. Kennedy, damals amtierender 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Dass der Präsident einer Weltmacht am helllichten Tag, während einer Parade vor aller Augen erschossen werden kann, hatte eine enorme Wirkung auf das Land.

Und nicht nur in Amerika war die Erschütterung groß, weltweit waren Menschen von seinem Tod und der offensiven Gewalt extrem berührt. Der Fall schien aber überraschend schnell geklärt, mit Lee Harvey Oswald war umgehend ein Verdächtiger gefunden, der dann selbst zwei Tage nach dem Attentat von einem Clubbesitzer erschossen wurde. Aufgrund neuer Erkenntnisse nahm Oliver Stone diesen – bereits häufig verfilmten und ausführlich besprochenen – traumatischen Fall (zum zweiten Mal) wieder auf.

Neue Erkenntnisse und noch mehr Fragezeichen

Akten, die ursprünglich bis 2029 unter Verschluss bleiben sollten, wurden freigegeben und sorgen nun für neue Wendungen. Und so beobachten wir in „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Tod an John F. Kennedy“ viele weiße Männer dabei, wie sie neue Puzzleteile zur Lösung des Falles beitragen. Wahrscheinlich hat jeder schon die entsprechende Szene gesehen, denn der tödliche Schuss, der Kennedy im Cabrio sitzend in den Kopf traf, wurde zufällig gefilmt. Eine Szene, bei der man auch heute noch aufschreckt, was im Hinblick auf die aktuelle Debatte zur Netflix-Serie „Squid Game“ nicht unwesentlich ist. Die Kennedy-Szene berührt, weil man unbewusst den Hintergrund mitdenkt und weiß, dass es eine wahre Begebenheit ist. Die Spielzeit mag erst lang wirken, vergeht aber anhand der vielen unterschiedlichen Einblicke wie im Flug.

Von magischen Kugeln und Außenpolitik

Wir erfahren in „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Tod an John F. Kennedy“ einiges über die magic bullet und die Theorie, dass eine einzige Kugel angeblich sieben Einschüsse verursachen kann, ohne selbst verformt zu sein. Aussagen stimmen nicht überein oder werden gleich komplett zurückgenommen. Plötzlich werden Zweifel am Gewehr des angeblichen Täters Lee Harvey Oswald laut und warum rückte die CIA erst so spät damit heraus, dass sie ihn schon vier Jahre vor dem Attentat massiv beobachteten und sogar die Post seiner Mutter mitlasen?

Der Film geht intensiv auf die Wirkung der Außenpolitik von John F. Kennedy ein, seine Rolle im Vietnamkrieg und in der Tötung von Patrice Lumumba, dem kongolesischen Politiker. Die Masse an Dokumenten und Filmmaterial ist beeindruckend, im Sekundentakt werden neue Beweise eingespielt und Skizzen verdeutlichen Zusammenhänge und Widersprüche. „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Tod an John F. Kennedy“ löst mitnichten den Fall, gibt aber neue Hinweise und Optionen zu Bedenken und eignet sich nicht nur gut als Grundlage für ein entsprechend fundiertes Referat zum Thema.

Dauer: 118 Minuten
Genre: Dokumentation, Kriminalfall, Geschichte
Regie: Oliver Stone
Drehbuch: James DiEugenio
VÖ: 19.11.2021 im Kino, ab 25.11.2021 digital

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert