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Interview mit Modell Bianka zum Debüt “Kummerland”

Oft melden sich Bands bei krachfink.de per Mail und fragen, ob es möglich ist, dass man sich ihre Musik anhört und sie dann rezensiert. Bei der deutschen Lovepunks von MODELL BIANKA ist das schon so lange her, dass es wohl gefühlt passiert sein muss, nachdem der letzte Ton eingespielt wurde. Ein halber Durchlauf von “Kummerland” hat genügt, um festzustellen, dass das was die vier Kerls hier machen, auf jeden Fall taugt.

Und in den letzten Monaten war zu beobachten, dass alle von MODELL BIANKA extrem engagiert sind – trotz der aktuellen Situation für Kunstschaffende und ohne verbissen zu wirken – und es sich wirklich lohnt Zeit und Aufmerksamkeit in ihre Musik zu investieren und sie bei ihrem D.I.Y.- Vorhaben zu unterstützen. Jetzt ist die Platte endlich da – whoop whoop 🥳  – und Schlagzeuger Lukas hat noch einige Fragen dazu beantwortet.

Woher kennt ihr euch, wann und wie fing alles mit MODELL BIANKA an?

Angefangen haben wir 2016. Auf dem wunderschönen Rocken am Brocken Festival haben Niklas, Simon und ich beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Wir hatten ähnliche Lieblingsbands und besuchten die gleichen Konzerte, also erschien das ganz sinnvoll. Kurze Zeit später stieß Sven zu uns. In seinem Schlafzimmer haben Simon und ich einmal Aufnahmen für ein Akustikprojekt gemacht. Wir haben uns sofort in ihn verliebt, und mit Sven am Bass angefangen zu jammen. So wirklich als Modell Bianka haben wir uns dann Anfang 2017 gegründet.

Foto vom Rocken Am Brocken Festival, 06 Aug, 2021 gemacht von Arnulf Quint

Wer ist dabei, wer macht was und beschreibt jedes Bandmitglied mit EINEM einzigen Wort.

Niklas – Networking (Gesang und Gitarre)
Simon – Songwriting (Gesang und Gitarre)
Sven – Bandmutti (Bass)
Lukas – herumalbern (Schlagzeug)

Und natürlich die obligatorische Frage, warum der Bandname MODELL BIANKA?

Die guten Namen waren alle schon vergeben, aber wir glauben, dass Modell Bianka im Gedächtnis bleibt. Der Name ist außerdem der Titel einer sozialistischen Komödie, welche 1951 in der DDR gedreht wurde. Wir haben uns dann nach einem Entscheidungsprozess, der sowohl in Dauer als auch in Aufwand mit einer Papstwahl mithalten kann, einfach für den Namen entschieden.

Was ist euch bei eurer Musik wichtig, worauf legt ihr besonderen Wert?

Wir haben für uns das Genre Lovepunk erfunden. Damit versuchen wir ein bisschen zu beschreiben, worum es bei unserer Musik geht. Ganz viel Liebe, weil wir 4 sehr gerne miteinander herumhängen und Musik machen. Und Punk. Also einmal ein bisschen in der Musik, aber auch in der Attitüde – also erstmal selber versuchen, Dinge auf die Beine zu stellen und unabhängig zu bleiben.

Sven MODELL BIANKA, Foto von Arnulf Quint

D.I.Y. ist eine schöne Sache, aber man kann sich auch leicht überschätzen, wie oft wolltet ihr hinwerfen?

Es passiert schon häufig, dass Dinge nicht so wie geplant hinhauen, und wenn man richtig gefrustet ist, denkt man auch schonmal daran, das Handtuch zu werfen. Durch das D.I.Y:-Ding hat man dann aber natürlich auch eine gewisse Flexibilität und kann schnell umplanen. Aber egal, wie viel schiefgeht: Wenn man wieder auf der Bühne steht, ist alles vergessen.

Was ist für eure Motivation, um Musik zu machen?

Gegründet wurde die Band aus Freundschaft, und die treibt uns auch an. Der Prozess, gemeinsam etwas Neues, Kreatives zu schaffen ist uns wichtig. Wir haben natürlich auch Dinge zu erzählen, und freuen uns, wenn unsere Texte auf Resonanz stoßen. Und ein klitzekleines bisschen Ego ist bestimmt auch dabei, denn wir genießen es schon, auf der Bühne zu stehen.

Wer hat das Artwork zu “Kummerland” gestaltet und was habt ihr euch dabei gedacht?

Wir bemühen uns, bei unseren Veröffentlichungen mit lokalen KünstlerInnen zusammenzuarbeiten. Das Artwork für die Platte hat Mel Wilken gemacht (@dereinevonderleine). Die Idee war, dass er beim Durchhören der Songs zu jedem Song eine spontane Skizze macht, diese haben wir dann auf der Rückseite der Platte genutzt.

Auf dem Cover ist eine Figur, die ihren Kopf durch einen Tisch haut, das passte gut zu dem Titel “Kummerland”. Mich erinnert das Cover – also vor allem die Pastelltöne, zusammen mit der Schriftart – an ein DDR-Märchenbuch, welches ich früher irgendwo mal gelesen habe. Das knüpft dann wieder an die Herkunft des Bandnamens an.

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