Der Quarantänekalender: Tipps und Tricks gegen Lagerkoller – Folge 2 mit Ulf
ULF haben letztes Jahr ihr Album mit dem Titel „Es ist gut“ veröffentlicht, also sollte man von einer positiven Grundeinstellung ausgehen können. Wie die Hamburger mit der aktuellen Situation umgehen, haben uns Claudius, Matze und Dave erzählt.
Was hast Du in den letzten Wochen neu gelernt?
Dave: Ich habe Excel gelernt. Ich heiße jetzt Excel Rose. Das ist mein Covid-Highlight.
Schlimmste Entbehrung, was fällt Dir an der aktuellen Situation am schwersten?
Claudius: Wirklich viele Entbehrungen muss ich zurzeit eigentlich gar nicht ertragen. Ich kann noch immer meinem Job nachgehen und abends verziehe ich mich ziemlich schnell zu Frau & Katze in die Behausung. So gefällt es mir eh am liebsten. An die Entbehrung von Menschenmassen in der Stadt, den Lärm und die Gereiztheit der Leute könnte ich mich auch gewöhnen.
Allerdings fällt es auf Dauer doch schon sehr schwer, seine Freunde nicht sehen zu können. Das Abhängen am Kiosk mit Bier, Chips und dem dazu gehörigen Schrottgelaber oder das wöchentliche Proben mit selbigen Begleiterscheinungen war doch immer ein notwendiges Alltagsventil.
Kreative Köpfe laufen auf Hochtouren. So viele Menschen haben starke, tolle Idee, die uns die Situation erleichtern. Welche ist Dir besonders aufgefallen?
Claudius: Ich fand es grundsätzlich beeindruckend und auch etwas hoffnungsspendend, was die Menschen an sich angeht, wie in kurzer Zeit erkannt wurde, dass die derzeitigen Einschränkungen die kleinen, individuellen Läden, Clubs oder Initiativen in kurzer Zeit in den Ruin treiben können und daher kurzfristige Unterstützung nötig ist, um diese zu schützen und zu bewahren. Es haben sich schnell alle möglichen Arten von Unterstützungsformen entwickelt. Diese meist durch die Initiative der eigentlichen Konsumenten der jeweiligen Angebote.
Ich arbeite in der Gastronomie und fand es toll und vor allem wertschätzend, wie sehr das Weiterbestehen meines Ladens oder anderer kleiner Läden den Gästen am Herzen zu liegen scheint und was sie bereit sind dafür zu tun. Cool! #supportyourlocal
Dein Musiktipp?
Matze: Die Zeit in der Isolation hat mich dem altehrwürdigen Hardrock aus den frühen 90ern wieder näher gebracht. Darunter unter anderem die grandiosen „Victory“ aus Hannover, die ihren Erfolgspeak in den frühen Neunzigerjahren hatten. Deren Platte „Temples of Gold“ enthält einen Hit nach dem anderen und das auf absolut internationalem Niveau.
Von ganz schlimmen Gute-Laune-Ohrwürmer bis hin zu schmachtenden Lovesongs ist alles am Start. An schlechten Tagen höre ich einfach wie immer SUFFOCATION, die ebenfalls Anfang der Neunziger einen absoluten Höllenhund namens „Effigy of the Forgotten“ mit einem tollwütigen Schwein am Mikro auf die Menschheit losgelassen haben. Das ist auch fantastisch zum Joggen. Das kann man prima hören, wenn man allen nur noch auf die Schnauze hauen will, weil man so unausgeglichen vom vielen Netflixen, Stichwort Joe Exotic, ist.
Artikel zu ULF:
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