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Interview mit Acht Eimer Hühnerherzen zu „album“

Das NylonPunk-Trio von ACHT EIMER HÜHNERHERZEN legt mit seinem zweiten Album nach. „album“ heißt es und die dazugehörige Tour heißt „tour“. Warum so ernst? Weil das Trio sich die Intelligenz und Komplexität für unser Interview aufspart. Logo, oder? Leider haben wir vergessen zu fragen, ob Apokalypse Vega die entfernte Schwester von Suzanne Vega ist, welche Noten Bene im Diktat hatte und wie viele Kilometer Jacho aktuell auf dem Tacho hat. Ansonsten wurde im folgenden Interview alles Wesentliche besprochen und wer bis zum Ende durchhält, kann eventuell eine Hantel gewinnen. Der Letzte macht dann aber bitte das Internet aus.

Wie Jacho verraten hat, probt ihr eher selten. Entstehen solche Songs wie „Hallo“ – wahrscheinlich die beste Konzerteröffnung aller Zeiten, weil man dann mal schön allen winken kann – dann spontan und sind nach zwei oder drei Versuchen im Kasten?

Jacho: Es war eine spontane Idee beim Soundcheck, die sich dann nach und nach verselbständigt hat.

Bene: Wir wollten auch einfach mal einen Text haben, der total leicht zu merken ist.

Vega: Trotzdem versinge ich mich da auch hin und wieder.

Generell klingt alles auf „album“ und auch schon auf dem Vorgänger extrem spontan. Ist das das Geheimnis eurer Songs oder feilt ihr hinter den Kulissen schon lange an den Texten oder der Musik?

Bene: Es ist eine Mischung aus Spontanität und Akribie.

Vega: Und erfolgt zumeist in 3 Stufen: Idee/Konzept – Diskurs – Fertigstellung. Also eigentlich gar nicht so spontan…

Jacho: An dem Song „Zahlen“ haben wir zum Beispiel zwei Jahre vergeblich gewerkelt und dann war plötzlich alles in 2 Stunden fertig. Dankeschön für dein Lob wegen Spontanität – das beste Kompliment!

„Gesellschaftstanz“ bezieht sich ja nicht auf die üblichen Tänzchen, die man in der Tanzschule lernt. War jemand von euch in der Tanzschule? Und gibt es wirklich nicht einen einzigen Gesellschaftstanz, im Sinne von einstudiertem, gesellschaftlichen Verhalten, das einem das Leben leichter machen kann, den ihr doch gerne beherrschen würdet?

Bene: Ich kann Pogo, das muß reichen.

Vega: Vielleicht noch Eiertanz…

Jacho: Das sind ja zwei Fragen gleichzeitig. a) Nein. b) Nein.

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ACHT EIMER HÜHNERHERZEN, 2020

Was hat es mit den Zahlenfolgen in „Zahlen“ auf sich? Ist das die geheime Kontonummer, auf die man euch Geld überweisen kann?

Vega: Mit „Zahlen“ habe ich versucht, eine meiner Neurosen zu besänftigen.

Jacho: Es ist die unendliche Menge der ungeraden Zahlen und die Acht. Die Zehn ist auch okee.

Bene: Nicht zu vergessen die Quersummen.

Im Hinblick auf „Kozmic Schlüsseldienst“ würde ich gerne von euch wissen, welche Frage ist für euch am schwersten zu beantworten? Was man kann, was man darf, was man muss oder was man will?

Vega: In der Frage fehlt das „Sollen“ … Ich finde alle und vor allem deren Kombinationen untereinander furchtbar anstrengend.

„Polenböller“ ist ein wunderschöner Liebessong, ist Liebe Hippie und was ist dann Punk?

Vega: Vielleicht ja zu Beginn Hippie, dann Punk und irgendwann Metall? Keine Ahnung.

Jacho: Die Liebe an sich ist kein Hippie, aber viele Liebeslieder. Jedoch nicht alle.

Depressive Symmetrie, virale Synkrasie… auf einiges konnte ich mir einen Reim machen. Habt ihr auch Heilungsvorschläge, was könnte man bspw. gegen somatoforme Konzeption machen?

Jacho: Nicht jede Krankheit muss geheilt werden

Bene: Steht alles im ICD -10 Manual.

Vega: Genau!

In jeder Band gibt es irgendwie, bewusst oder unbewusst, Rollenverteilungen. Wer von euch ist für das ständige Zweifeln zuständig, wer hat die Pedanterie für sich gepachtet und wer macht nur wegen dem Freibier mit?

Jacho: Bene für zweifeln, Jacho Bottrop Pedanten und Vega wegen Freibier. Oder?

Bene: Diese Aussage wage ich zu bezweifeln und wo ist eigentlich mein Bier?! Hatte das doch sorgfältig markiert.

Vega: Mmh…

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