Love A AMKL Rollifahrer

„Angst macht keinen Lärm Festival“ 2019 in Wiesbaden – der Festivalbericht

Die fünfte Ausgabe des „Angst macht keinen Lärm Festival“ fand am Samstag den 07. September 2019 auf dem Gelände des Schlachthof Wiesbaden statt. Neben den Initiatoren PASCOW und TURBOSTAAT, standen mit LOVE A, DÜSENJÄGER, LÜGEN, THE DEAD SOUND, AKNE KID JOE, BSÍ, ACHT EIMER HÜHNERHERZEN, MAULGRUPPE, DEUTSCHE LAICHEN und SCHRENG SCHRENG & LA LA die komplette Bandbreite des Punkrocks bereit. Wie es uns dort gefallen hat, lest und seht ihr in bewegten und unbewegten Bildern im folgenden Bericht.

Einlass ab 14 Uhr und die erste Band dann schon um 14:25 Uhr, dieser sportliche Ansatz führt dazu, dass man in der langen Schlange noch gemütlich sein Dosenbier trinken kann. Der Sommer hat sich quasi verabschiedet und gibt uns schon einen ersten Vorgeschmack vom Herbst. Bisschen Nieselregen, viele Wolken, ja mein Gott… das ist Wiesbaden und nicht L.A.. Der guten Stimmung vor Ort tut das natürlich überhaupt keinen Abbruch. SCHRENG SCHRENG & LA LA tönen mit „Natalie“ von weit her und animieren die Warteschlange zum Mitsingen. Die feinen Herren Paulus und Mechenbier stellen sozusagen das Horsd’œuvre. Getreu dem etwas schlüpfrigen Rein-Raus-Prinzip tigern die Besucher dann den Rest des Tages zwischen draußen, Halle und später Kesselhaus hin und her.

TURBOSTAAT draußen

Kaum sind wir auf dem Gelände, stolpern wir auch schon über TURBOSTAAT, die draußen überraschend einen Kickstart hinlegen und den Anwesenden ein Klassikerset auftischen. Das Publikum freut sich tierisch als Jan, Marten, Peter, Rolli und Tobert die kleine Bühne entern und bedankt sich mit beinharter Textsicherheit. „Monstermutter“ oder „Blau an der Küste“? Kein Problem, selbst wenn die Veröffentlichung der Alben „Flamingo“ und „Schwan“ 18 bzw. 15 Jahre her ist. Als TURBOSTAAT-Fan sind diese Texte im Langzeitgedächtnis ganz tief verankert und warten quasi nur darauf, im Kollektiv lautstark geschrien zu werden.

Auch TURBOSTAAT scheinen Spaß daran zu haben, interagieren viel miteinander und ziehen ohne viel Blabla, aber mit ganz viel Augenkontakt und Herzblut, ihr Set durch. Nach 30 Minuten spaltet sich die Menge. Auf der einen Seite verschwitzte und glückliche Gesichter und auf der anderen von Panik erfüllte, große Augen, von denen, die zu spät gekommen sind. Keine Angst, TURBOSTAAT werden heute nochmals auftreten.

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LÜGEN

Die Ruhrpott-Punker von LÜGEN weihen gleich im Anschluss die Halle ein. Das Quartett, bestehend aus Ursula, Ulf, Uschi und Ulla, war mir bis dahin unbekannt. Der schrille Gesang, der ebenso schrillen Sängerin, weiß aber durchaus zu gefallen. Die Songs sind verzwickt und ungemütlich, das klingt interessant. Auch LÜGEN dürfen sich schon am frühen Nachmittag über zahlreich anwesendes und motiviertes Publikum freuen.

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THE DEAD SOUND draußen

Das erste Album „Cuts“ von THE DEAD SOUND ist noch ganz frisch und wie in der Review dazu erwähnt, will ich das Spektakel erstmal live sehen und hören, um mir eine abschließende Meinung zu bilden. Karl (LOVE A, MATCHES…), Dominik (LOVE A, MATCHES…) und Lars (Ex-FREIBURG) haben verhältnismäßig viel Spaß miteinander, ein ungewöhnlicher Kontrast zum eher introvertierten Post-Punk mit Wave-Kante. Graue Wolken und herbstliche Temperaturen komplettieren das Setting, kurzum THE DEAD SOUND funktionieren live sehr gut. Karl scheint, wie bei der Entstehung der Musik, eher für sich zu singen und bedankt sich einsilbig aber artig nach jedem Song, während Bassist Dominik sich mit vollem Körpereinsatz zum eigenen Sound biegt und windet.

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