Der krachfink.de Jahresrückblick 2023, Teil 1
Die besten Platten des Jahres? Ja, man kann sie eben nicht alle hören und auch nicht alle kennen. In diesem etwas anderen Jahresrückblick gehen wir mal auf Masse, ich stelle euch einen Haufen Platten kurz und knapp vor und versehe jeden Tipp mit meinem jeweiligen Lieblingssongs. Vielleicht entdeckt ihr ja noch etwas Neues für euch. Viel Spaß beim Stöbern! Und weil es wirklich so viele gute Musik in diesem Jahr gab, folgen bald noch weitere Teile mit noch mehr gutem Shit für eure Ohren.
Sextile – Push
Die amerikanische Band läuft offiziell „nur“ unter Post-Punk, was maßlos untertrieben ist. Klingt wie ein Zusammenstoß im Dunkeln von DIE ANTWOORD, THE PRODIGY, AMYL AND THE SNIFFERS und sehr viel eigenem Charme. Ein Song steht hier definitiv nicht stellvertretend für das komplette Album!
All diese Gewalt – Alles ist nur Übergang
Max Rieger konzentriert sich auf dieser Platte auf all das, was man eigentlich nicht greifen und schon gar nicht festhalten kann. Abseitig komponiert und trotzdem so zugänglich wie nie, mit teils cineastischen Ausbrüchen.
Berlin 2.0. – Scherbenhügel
Kommen aus Stuttgart und machen Post-Punk mit deutschen, stacheligen Texten und doppeltem Boden. Text und Musik greifen ineinander, überzeugende Performance.
Kvelertak – Endling
Zeigt die Band auf ihrem Höhepunkt, die Norweger haben das Spiel jetzt durchgezockt. Vom bärbeißigen Genreclash über Prog und dann wieder einen Schritt zurück. Macht richtig Bock auf Konzerte.
Clowns – Endless
Absolut stabile Band, die hier ihre Stärken auf das Nötigste eingedampft hat und neue Worte für Zustände findet, die andernorts mit den immergleichen bis zum Erbrechen abgenutzt erscheinen. Punk kommt (auch) von P wie Spaß.
Kora Winter – Gott Segne, Gott Bewahre
Die Band rückt ab, von progressiven Winkel-Kompositionen, die zwar beeindrucken, aber schlecht mosh- und nachvollziehbar waren. Die starken Texte bieten eine Perspektive an, die es so bisher im deutschen Hardcore- und Metalbereich nicht gab.
Hellripper – Warlocks Grim & Withered Hags
Schottische Ein-Mann-Band mit Bock auf Lärm. James McBain prügelt sich und uns einmal quer durch den Metal, wirft mit Versatzstücken von Folk, Pagan, Speed, Black und Thrash um sich, jeder Aufprall ein Treffer. Macht echt gute Laune und Bock auf Metal!
Voodoo Beach – Wonderful Life
Lange auf die Platte gewartet, endlich ist sie da und klingt noch besser als erhofft. Mit ihrem sperrigen Post-Noise-Rock kontert die Band natürlich volle Breitseite gegen ihren eigenen Albumtitel. Cool af und starke Featuregäste.
Pigs, Pigs, Pigs, Pigs, Pigs, Pigs, Pigs – Lands Of Sleeper
Hier wird einfach richtig gearbeitet, irgendwie hat die Platte was von einer Baustelle direkt neben dem Fenster. Rhythmisches Gehämmer, Druckwellen und ein Gesang, der Löcher in die Wand reißt. Also einfach richtig starker, grober Heavy-Rock mit Nachdruck.