Lest die Review zu "Gott Segne, Gott Bewahre" von KORA WINTER bei krachfink.de

Kora Winter – Gott Segne, Gott Bewahre – Review

KORA WINTER aus Berlin liefern mit “Gott Segne, Gott Bewahre” – über ihr eigenes Label aufewigwinter – zweifelsohne eine der besten, harten Platten des Jahres. Diese Feststellung bezieht sich auf die einnehmende Musik, aber auch auf die schlauen, kompromisslosen Texte. Die eigentliche Magie passiert aber genau dann, wenn beides ineinandergreift. Obendrauf kommen noch eine grandiose, druckvolle Produktion und die Tatsache, dass die Songs allesamt sofort ins Ohr und Herz gehen.

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Kora Winter, 2023 Foto von Melomaniac Photo

„Wo ist die gottverdammte Leidenschaft?”

“Könnt ihr mich sehen, könnt ihr mich hören?” brüllt Hakan Halaç in “Neuer Tag im Rattenloch”, einem extrem drückenden Metalsong über die Assimilation als einzigen Ausweg. Wer den Ursprung dieser Zeile von RAMMSTEIN in Zusammenhang mit dem Text bringt, wird merken, wie schlau und realistisch Hakan textet. Er weiß ganz genau, worüber er zetert und kann aus diesem Grund überzeugender (auch live) performen. Was seine Kollegen Yuki Bartels und Ferhan Sayili mit ihren Gitarren feuern, deckt so ziemlich alles ab, was im Metal Relevanz hat.

Die beiden verschmelzen beinhartes Black-Metal mit Extrem-Metal-Szenen (“BBDDSSMM” feat. Taby Pilgrim) und zaubern im nächsten Moment federleichte Harmonien, nur um dann polyrhythmische Djent-Bastarde als größtmöglichen Kontrast einlaufen zu lassen. Die Fingerfertigkeit ist eine Sache, aber alles unter dem Banner KORA WINTER so folgerichtig und packend ineinanderlaufen zu lassen, ist schon bemerkenswert.

KORA WINTER liefern keine halben Sachen, sondern die komplette Bandbreite

Die Kompositionen von KORA WINTER auf “Gott Segne, Gott Bewahre” sind durchweg auffallend stark. Der Sound ist modern und absolut state of the art, aber man hört so deutlich, dass die Band sich auskennt und selbst seit Jahrzehnten mit offenen Ohren durch die Rockszene tingelt. Alleine der Klimax von “Alle gegen Alle” oder der bedrohliche Einstieg und die massiv hochgezogene wall of sound von “Der missratene Sohn” sind es wert, das Album zu hören. Die Rhythmusfraktion, bestehend aus Drummer Maximilian Zumbansen und Bassist Karsten Köberich, weicht keinen Millimeter von ihrer Mission ab, kreist ein oder gibt die Richtung an.

„Gott bewahr’ mich vor dem Staat – sprich nicht in meinem Namen“

Das sind nur ein paar der vielen Momente, in denen KORA WINTER beweisen, dass sie locker international mitspielen können und es aber auch im deutschen Metalbereich noch weitaus mehr Möglichkeiten für Neues gibt. Alles wird von dem Quintett so vehement dargeboten, dermaßen überzeugend gespielt und druckvoll gesungen, dass man einfach nicht weghören kann. Hört es an, sagt es weiter, sodass KORA WINTER hoffentlich bald in aller Munde sind.

Hier findet ihr die krachfink.de Podcastfolge mit HAXAN über sein Soloprojekt, in dem wir auch über KORA WINTER sprechen.

Dauer: 39:49
Label: aufewigwinter / Blood Blast Distribution
VÖ: 24.11.2023

Tracklist “Gott Segne, Gott Bewahre” von KORA WINTER
(fifteen seconds to think)
Der missratene Sohn
Neuer Tag im Rattenloch
Marmelade (feat. Johannes Prautzsch, Kind Kaputt)
Das Trauma, Die Trauer
Frontal ins All
(how can i deal with myself)
Mann gegen Wand (feat. Alex Kerski, vianova, Gerrit Engel)
BBDDSSMM (feat. Taby Pilgrim)
(jeder gegen jeden)
Alle gegen Alle
Schuld

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