Silver Lake by Esa Holopainen Interview Teaser

Interview mit Esa Holopainen von Silver Lake By Esa Holopainen

Den Finnen Esa Holopainen kennt man in erster Linie als Gründungsmitglied und Gitarrist der Metalband AMORPHIS. Für sein erstes Solo-Album, das ohne Pandemie wahrscheinlich niemals zustande gekommen wäre, hat er einige Musiker*innen mit an Bord, die nicht minder talentiert oder bekannt sind.

KATATONIA, LEPROUS, ANNEKE VON GIERSBERGEN und LEPROUS sollten zum Anschnappen reichen, deren stimmlichen Talente treffen auf die unverkennbare, musikalische Handschrift von Esa Holopainen. Der stand mir per Zoom Rede und Antwort, wir sprachen über das Album, seine Vorgehensweise, seine Inspirationen und wertvolle Erfahrungen, die er als Musiker und Songwriter über die letzten Jahrzehnte machen durfte.

SILVER LAKE BY ESA HOLOPAINEN 2021

Du wirst bald Dein erstes Solo-Album veröffentlichen und das ist auch für Dich eine ganz neue Erfahrung, also wie geht es Dir damit?

(lacht) Ja, das ist es auf jeden Fall und ich habe sowas ja noch nie gemacht. Das ist schon aufregend, aber während es erscheint, werde ich in Schweden sein, um Gitarren für das nächste Album mit AMORPHIS aufzunehmen.

Oh ok, dann wirst Du das gar nicht so intensiv mitbekommen. Aber immerhin schön zu hören, dass es auch ein neues Album von AMOPRHIS geben wird.

Ja, wird es, wir sind schon zur Hälfte durch und es wird Anfang 2022 veröffentlicht werden.

Erzähl mir mal bitte etwas über Deinen generellen Start als Musiker, wer oder was hat Dich dazu inspiriert?

Ich denke, dass es echt die Shows waren, die ich damals schon ganz früh als Kind in Helsinki besucht habe. Da habe ich Bands wie IRON MAIDEN und DEEP PURPLE gesehen und das hatte eine sehr magische Wirkung auf mich, das war extrem anziehend. Später, so irgendwie mit 13 oder 14, habe ich dann meine erste eigene Gitarre bekommen und angefangen mir das selbst beizubringen. Na ja, alle die Gitarre spielen wissen, dass das gerade am Anfang nicht das einfachste Instrument ist und man ganz schön damit zu kämpfen hat, um die Hände irgendwie synchron zu kriegen (lacht) oder um überhaupt mal irgendwas gut hinzukriegen. Das hat also schon einige Jahre gedauert, bis es einigermaßen klang und relativ schnell hatte ich aber schon einige Bands mit Freunden. Das war so im Wesentlichen, wie alles begann. Es ging viel darum, die Leidenschaft für Musik mit Freunden zu teilen und so tief wie möglich in den Underground einzutauschen.

DEEP PURPLE war mit Sicherheit einfacher zu lernen, als IRON MAIDEN, oder?

(lacht) Ja, auf jeden Fall.

Und ich bin mir sicher, dass Du beide Bands heute noch magst?

Absolut, wenn ich heute die alten Alben höre, dann hat es aber natürlich auch viel mit Nostalgie zu tun. Ich höre die Platten nicht täglich, aber wirklich sehr, sehr oft.

So als Profi-Musiker, wie viele Gitarren besitzt Du denn insgesamt?

Oha, das habe ich noch nie gezählt, aber schon 20 oder 30.

Gab es eigentlich mal eine Esa-Holopainen-Signature-Gitarre?

Ich habe mein eigenes Modell von ESP, auf dem ich immer spiele. Und lustigerweise, während wir sprechen wird gerade verhandelt, ob es möglich wäre, dieses Modell in den Verkauf zu geben. Also ich weiß es nicht genau, aber es könnte sehr bald passieren.

Esa Holopainen Silver Lake Artwork

Eigentlich dachte ich, dass der Ursprung des Albumtitel „Silver Lake By Esa Holopainen“ total auf der Hand liegen würde. Du kommst aus Finnland, dem Land der Tausend Seen und von daher dachte ich, dass sein wohl ein besonderer See für Dich. Aber ganz offensichtlich gibt es eine ganz andere Geschichte dazu, erzähl mal bitte!

(lacht) Es gibt ganz viele Geschichten. Aber erstmal, um ehrlich zu sein, wollte ich einen Albumtitel, der irgendwas mit Natur zu tun hat, denn die Natur ist für mich wirklich sehr wichtig und ständige Inspiration und für mich die beste Möglichkeit, um meine Batterien aufzuladen. Also sollte es was mit Natur und noch besser mit Seen zu tun haben. Den letzten Kick bekam ich, als ich im Studio auf mein Gitarrenpedal von Silver Lake geschaut habe und plötzlich war der Name da (lacht).

Aber Natur ist nicht Deine einzige Inspiration, oder?

Nein, das ist es nicht. Wahrscheinlich ist es echt die Musik selbst. Wenn man das Album anhört, dann merkt man schnell, dass die Musik sehr divers ist und eigentlich bildet das ganz gut ab, welche Art von Musik ich mag.

An welchem Punkt wurden denn die unterschiedlichen Sänger*innen relevant, hast Du die Songs für sie geschrieben oder hattest Du fertige Kompositionen, die Du verteilen konntest?

Die ersten drei Songs – „Sentiment“, „Ray Of Light“ und „Promising Sun“ – waren schon mehr oder weniger fertig, die habe ich dann nachträglich an die Sänger*innen angepasst. Die waren schon sehr unterschiedlich und ich hatte schon vorher im Kopf, wer dazu passen könnte. Also habe ich Elemente verwendet, von denen ich wusste, dass die dann auch entsprechend umgesetzt werden können. Glücklicherweise mochten alle die Songs sofort, sodass wenig angepasst werden musste. Bei den anderen habe ich mehr auf die Sänger*innen geachtet, darauf wie sie sich wohl am wohlsten fühlen würden.

LEPROUS habe ich sogar über AMOPRHIS kennengelernt, das muss so 2012 gewesen sein und „Ray Of Light“ gefällt mir mit am besten. Unfassbar welche Entwicklung Einar Solberg über die Jahre hingelegt hat.

Ja, auf jeden Fall und auch ich habe die Einar und die anderen von LEPROUS damals zum ersten Mal auf genau dieser Tour getroffen. Seitdem haben wir schon mehrfach miteinander gespielt und sie haben uns hier in Finnland bei der „Queen Of Time“-Tour begleitet. Er ist ein fantastischer Sänger und geht immer ein Stückchen weiter, toll. Ein unglaublicher Typ!

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