250_luet-mersmak 02 _Hans Marius Mikkelsen and Ørjan Nyborg Myrland

Interview mit Mads und Markus von Lüt zum Album „Mersmak“

Es fällt leicht, mit dem Sänger Markus und dem Gitarristen Mads von der norwegischen Punkrockband LÜT warmzuwerden. Im Prinzip sind die beiden genau wie ihre Songs. Dynamisch, fröhlich und trotzdem ernsthaft und äußerst gut durchdacht. Und das Interview über ihre zweite Platte „Mersmak“ hätte sogar halb auf Deutsch geführt werden können, denn Sänger Markus lebte als Kind drei Jahre in Weilerbach, ging dort in den Kindergarten und erinnert sich sehr gerne an Laugenbrezeln. Wir haben jetzt aber über das aktuelle Album, den Zusammenhalt innerhalb der Band, die selbstgedrehten Videos, den perfekten Tag und Black Metal gequatscht. Und darüber, dass der Name LÜT nichts mit Waschmittel zu tun hat.

Welche Person ist das, die auf dem Cover von „Mersmak“ zu sehen ist?

Markus: Das ist eine Collage, aus einzelnen Körperteilen von uns Bandmitgliedern, alle zu einem neuen Gesicht zusammengefügt.

Ich war von den Augen irritiert, dachte aber das bist du?

Markus: Tja, niemand hat uns bisher danach gefragt, das bin nicht ich alleine.

Mads: Ja, aber lasst und das am besten als Mysterium stehen lassen (lacht).

Und wer war das auf dem Debüt „Pandion“?

Mads: (lacht) Das ist der Vater von unserem vorherigen Gitarristen.

Markus: Das war damals voll unser Ding, das Artwork mit Familienmitgliedern zu gestalten. Meine Mutter ist auch verewigt und sie surft immer noch auf der Welle des Erfolgs (lacht). Sie ist Lehrerin, ihre Schüler sind so ungefähr in unserem Alter und einige davon kennen auch LÜT. So wird sie also immer mal wieder angesprochen, weil sie den Leuten bekannt vorkommt, sie sie aber nicht dem Artwork zuordnen können. Sie ist dann immer ganz stolz und verrät es sofort.

Das Artwork zum Album „Mersmak“ von LÜT

Wer ist denn jetzt bei LÜT dabei?

Markus: Aktuell sind nur noch drei von uns von der LÜT-Ur-Besetzung. Das ist schon lustig, dass wir überhaupt in der aktuellen Besetzung zusammengekommen sind, denn wir sind jetzt über ganz Norwegen verteilt. Das wird auch spannend zu sehen, wie wir miteinander harmonieren oder wenn wir jetzt zum ersten Mal auf Tour gehen.

Aber die Lieder für „Mersmak“ habt ihr schon gemeinsam geschrieben und in L.A. aufgenommen?

Markus: Wir haben nichts in L.A. aufgenommen, zumindest ist das die offizielle Geschichte, denn sonst würde man ein Arbeitsvisum benötigen. Das Album wurde in unterschiedlichen Studios in Norwegen aufgenommen, unter anderem im Ocean Sound Studio. Das ist nicht nur schön gelegen, es hat auch einen tollen Sound und viele unterschiedliche Künstler und Künstlerinnen haben dort aufgenommen.

Da waren wir 2018 für zwei Wochen und eigentlich gar nicht so zufrieden mit unserer eigenen Leistungen, wir sind mit nur fünf Demos rausgegangen. Dann haben wir immer weiter Songs aufgenommen und 2019 war dann wieder genug Material für eine weitere Aufnahme zusammengekommen. In L.A. haben wir das Album dann nur mischen lassen, das hat nur einen Tag gedauert und die restlichen sieben Tage haben wir dann dort Musikvideos gedreht.

Das dann aber schon in der neuen oder noch in der alten Bandbesetzung?

Markus: Abgesehen vom Schlagzeuger war das die aktuelle Besetzung. Mads kam eine Woche davor dazu, erzähl doch mal, wie das für dich war.

Mads: Ich kannte die meisten davon ja schon, teilweise mein ganzes Leben und wir haben auch schon Musik zusammen gemacht. Als der vorherige Gitarrist ausgestiegen ist und ich das Angebot bekam, für ihn einzusteigen, war ich natürlich sofort dabei. Das war sonnenklar für mich, keine Frage (lacht). Also habe ich alle Songs gelernt, bisschen was beim Album aufgenommen und auch schon zwei Konzerte gespielt. Eines davon war das Reeperbahn Festival in Hamburg.

Oh, eines der besten Festivals in Deutschland!

Mads: Das war der Hammer und wird mir lange im Gedächtnis bleiben (lacht).

Auch wenn LÜT auf Platte knallt, ihr seid schon eine typische Liveband, oder?

Mads: Auf jeden Fall, um uns wirklich zu verstehen, muss man uns eigentlich live sehen. So kommt der Ausdruck und die Energie aus unserer Musik am besten rüber.

Markus: Und genau das ist aktuell unser größtes Problem als Band, dass man eben nicht live spielen kann.

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