Pascow und Mobina Galore, live im Substage Karlsruhe, 04.04.2023 – Konzertbericht
Es ist schon ein paar Jahre her, dass PASCOW im Karlsruhe in Substage ein Konzert gespielt haben. Umso schöner, dass sie jetzt mit der bockstarken Platte „SIEBEN“ hier aufspielen. Auch die Fotos und Posts, die man von den gerade absolvierten Shows im Netz sehen konnte, zeigen eine Band in Bestform und machen also richtig Lust auf diesen Abend. Schon Stunden vor dem Einlass versammeln sich viele Fans vor dem Veranstaltungsort, natürlich um möglichst gute Plätze zu ergattern. Komplett ausverkauft ist der Laden heute zwar nicht, was sich aber im Laufe des Konzertes nicht negativ äußert.
Es wirkt trotzdem proppenvoll und man kann sich einfach nur etwas leichter an der Theke vorbei zur Bühne oder zu den Toiletten schieben. Viele schieben sich aber erstmal Richtung Merchstand, um sich mit Shirts und Platten einzudecken. PASCOW haben im Substage einige Poster aufgehängt, auf denen sie betonen, dass ihnen viel daran gelegen ist, dass alle heute rücksichtsvoll miteinander umgehen, sodass wirklich alle gemeinsam feiern können.
Mobina Galore
MOBINA GALORE sind ein Punk-Duo aus Kanada und eröffnen den Abend. Und selbst wenn ich in den letzten Jahren von den beiden gehört habe und der kleine Hype nicht komplett an mir vorbeigegangen ist, mit ihrer Musik bin ich bisher noch nicht wirklich vertraut. Nimmt man die ersten Reihen im Substage Karlsruhe als Maßstab, dann gehöre ich damit aber auf jeden Fall einer Minderheit an. Denn die scheinen bei jedem Songs absolut textsicher und ein Besucher fällt dadurch auf, dass er quasi das komplette Set durch mit der erhobenen Faust zustimmend im Takt skandiert. Tja, scheiße für die, die hinter ihm stehen. Aber das ist eben live.
Marcia Hanson spielt Drums und singt, während Jenna Priestner Gitarre spielt und ebenfalls singt. Beide verzichten komplett auf unnötiges Rockstargetue und legen stattdessen ihre komplette Leidenschaft in die eigenen Songs und zeigen deutlich, dass sie sich über die Resonanzen freuen. Ihr Sound ist dynamisch und einnehmend, aber, wenn man es ganz genau machen möchte, gar nicht so leicht zu fassen. Ein bisschen Garage-Rock, Emo, Grunge, Indie und auch Nuancen von Folk, aber alles so schon zu ihrem eigenen Ding gewickelt, dass man sofort die Idee hinter ihren Kompositionen versteht. Jenna erzählt zwischen zwei Songs, dass sie Wurzeln in Karlsruhe hat und ihre Mutter ihr heute noch Fotos aus der Zeit gemailt hat, in der ihre Oma hier gelebt hat. Sowas kommt natürlich beim Publikum immer übertrieben gut an und beschert ihr frenetischen Applaus.
Trotz der Tatsache, dass die beiden zusammen lediglich über vier Hände und vier Füße verfügen, machen sie harmonischen und präzisen Lärm, der wirklich nichts vermissen lässt. AGAINST ME! kommen mir sofort in den Sinn und die Musik der beiden werde ich auf jeden Fall genauer checken. Auf jeden Fall keine Überbrückungsband, sondern ein vollwertiger, toller Act, für den es sich lohnt früher zu kommen.